Bundesliga

Keiner hat Kurth auf der Rechnung

Cottbus: Burca nach China - Testspel abgebrochen

Keiner hat Kurth auf der Rechnung

Marco Kurth

Laufen, laufen, laufen: Marco Kurth wird Altenberg wohl nicht vergessen. imago

Aufgrund seines Alters als "relativ unüblich" bezeichnet Kurth seinen ablösefreien Wechsel vom Zweitliga-Absteiger Erzgebirge Aue zu Energie (Vertrag bis 2010).

In Aue war Kurth fast eine Institution, er spielte dort acht Jahre im defensiven Mittelfeld. Siebeneinhalb Jahre davon hieß sein Trainer Gerd Schädlich, der, wie er sagt, "etwas überrascht" über Kurths Transfer war. "Für ihn ist Energie die letzte Chance in der Bundesliga." Trotzdem, Schädlich, mittlerweile beim Regionalligisten Chemnitzer FC tätig, weiß nur Positives über Kurth zu berichten: "Er ist nicht der brillante Fußballer, aber ein absoluter Führungsspieler, ein Stehaufmännchen mit einem großen Willen. Marco sagt offen und ehrlich seine Meinung und war deswegen ein unbequemer Spieler - für alle."

Bei Energie haben sie das Getuschel um die Personalie Kurth mitbekommen. Was will der Verein mit einem 29-jährigen Zweitligaspieler? Etwa nur die Quote der deutschen Profis aufbessern? Steffen Heidrich wurde vor einer Woche zum Trainingsauftakt, auf Kurth angesprochen, deutlich: "Die Vorurteile werden ihm nicht gerecht", so der Manager. "Er kann wichtig fürs Mannschaftsgefüge werden."

Kurth konkurriert im defensiven Mittelfeld mit Stanislav Angelov und dem elf Tage jüngeren Kapitän Timo Rost. Hinzu kommen Mariusz Kukielka, Neuzugang Cagdas Atan sowie Christian Bassila. Auf wohl keiner Position ist Energie quantitativ besser besetzt. Der gebürtige Eislebener bleibt gelassen: "Eines ist klar: Wir müssen alle zeigen, dass wir die Qualität für die Bundesliga haben." Sein Vorteil ist zweifellos, dass ihn keiner auf der Rechnung hat. Kurth: "Ich möchte spielen und bin nicht nur hier, um zu trainieren."

Leihgeschäft: Burca nach Fernost

Während Kurth in Cottbus einen ersten Anlauf auf die Bundesliga nimmt, geben die Lausitzer den Rumänien Ovidiu Burca bis zum Jahresende auf Leihbasis an den chinesischen Top-Klub Guoan Beijing ab. Der 28 Jahre alte Verteidiger konnte in einem zweitägigen Probetraining überzeugen. "Für Ovidiu Burca ist Spielpraxis nach seiner langen Verletzungspause jetzt ganz wichtig, um zu alter Stärke zurückzufinden", sagte Manager Steffen Heidrich. Seit seinem Wechsel nach Cottbus im vergangenen Sommer hatte Burca kein Bundesligaspiel für Cottbus bestreiten können. Guoan hat zudem eine Kaufoption mit dem FCE vereinbart.

Am Freitagabend wurde das dritte Testspiel von FC Energie Cottbus nach 57 Minuten wegen eines schweren Gewitters abgebrochen. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Lausitzer gegen den dänischen Vizemeister FC Midtjylland vor 2500 Zuschauern in Haasow bei Cottbus durch ein Tor von Kim Christensen (34.) mit 0:1 zurück.