Bundesliga

Azaouagh: "Ein einstelliger Platz? - Warum nicht?"

Bochum: Optimistisch trotz Rückschlages

Azaouagh: "Ein einstelliger Platz? - Warum nicht?"

Blaues Trikot: Mimoun Azaouagh (Nr. 22) im Bochumer Trainingslager in Tirol.

Blaues Trikot: Mimoun Azaouagh (Nr. 22) im Bochumer Trainingslager in Tirol. imago

"Ich hatte tolle Ausdauerwerte und war eigentlich super drauf", erzählt der frühere Schalker, im Winter zunächst ausgeliehen, mittlerweile für 700000 Euro fest verpflichtet und bis 2012 unter Vertrag. Eine unbedachte Bewegung, ein Faserriss im Oberschenkel: Azaouagh verpasst den Test am Freitag gegen Besiktas Istanbul, und erst am Sonntag ist wieder an Ballarbeit zu denken. "Das Spiel gegen den FC Porto in zehn Tagen", sagt Azaouagh, "ist mein Ziel."

Der Leidgeprüfte

In Sachen Verletzungen ist Azaouagh einiges gewöhnt, da wirft ihn ein Faserriss nicht um. 2004 hatte er sich eine schwere Knieverletzung zugezogen und musste nach drei Operationen sogar die Sportinvalidität befürchten. Nach einer guten Phase in Mainz war er in der vorigen Saison unter Mirko Slomka auf Schalke zunächst nur eine Randfigur, bevor er in Bochum wieder Fuß fasste in der Bundesliga.

Trotz des Rückschlages bleibt Azaouagh optimistisch: "Bis zum Saisonstart hole ich das auf." An seiner sportlichen Eignung gibt es keinen Zweifel. Ist Azaouagh fit, dann ist er trotz starker Konkurrenz gesetzt in der Mittelfeldraute, die Marcel Koller favorisiert. Azaouaghs Vorteil: Als "Sechser" überzeugte er schon in Mainz, hinter den Spitzen hat er sich beim VfL bereits bewährt, und auch auf beiden Halbpositionen fühlt er sich wohl. Welcher Posten also wäre ideal? "Ich fordere nichts. Ich komme auf jeder Position im Mittelfeld klar", versichert Leichtgewicht Azaouagh (63 Kilo), "und der Konkurrenzkampf ist doch klasse: Da muss sich jeder in jedem Training den Hintern aufreißen, um seinen Platz nicht zu verlieren."

Die Qualität des Kaders siedelt er "noch deutlich höher als in der vorigen Saison" an, sagt aber auch: "Schnell die 45 Punkte zu erreichen, das ist realistisch. Bei uns schwätzt jetzt keiner vom UEFA-Cup. Aber einen einstelligen Platz erreichen? Warum nicht? Das Potenzial dazu haben wir."

Oliver Bitter