Bundesliga

Jaures stellt sein Spiel um

Mönchengladbach: Franzose wagt den Sprung

Jaures stellt sein Spiel um

Jean-Sebastien Jaures

Den Konkurrenz-Kampf mit Alexander Voigt vor Augen: Jean-Sebastien Jaures freut sich auf Gladbach. imago

Mit dem Trainingslager, das die Borussia am Sonntag in Bad Lippspringe bezog, geht für Jaures und Co. die heiße Phase im Kampf um die Stammplätze los. Auf der Linksverteidigerposition rangelt Jaures mit Alexander Voigt um die freie Position, Filip Daems ist von Trainer Jos Luhukay als Innenverteidiger eingeplant. Ohne den Ausgang des Konkurrenzkampfs voraussagen zu wollen, glaubt Sportdirektor Christian Ziege, "dass Jaures unseren Kader verstärkt", denn: "Er hat eine unglaubliche Erfahrung. Er hat in der Champions League und im UEFA-Cup gespielt." Das können wahrlich nicht viele im Borussen-Kader von sich behaupten.

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Als "großen Einschnitt in mein Leben", bezeichnet Jaures den Wechsel nach Mönchengladbach. Seit 1996 spielte der Franzose (Vertrag bis 2011) für AJ Auxerre, ehe er nun ablösefrei ging und den Schritt nach Deutschland wagte. "Ich habe immer nur für Auxerre gespielt, in dieser Stadt sind meine Kinder geboren. Aber ich wollte noch einmal etwas Neues wagen. Die Bundesliga ist genau die richtige Adresse", so Jaures, "und dass ein früherer Weltklasse-Linksverteidiger wie Christian Ziege glaubt, dass ich dem Verein helfen kann, schmeichelt mir."

In Deutschland geht die Blickrichtung eher nach vorne, man denkt offensiver, man will Tore machen. Ich denke, das kommt meiner Spielweise entgegen.

Jean-Sebastien Jaures

Taktisches Verständnis, Schnelligkeit und eine gewisse Zweikampfhärte zeichnen ihn aus. Darüber hinaus spricht die Konstanz für ihn. In fünf der letzten sechs Spielzeiten absolvierte er mehr als 30 Spiele, von Verletzungsanfälligkeit keine Spur. Nun hofft Jaures, die Umstellung auf den deutschen Fußball möglichst schnell zu schaffen. "In Frankreich wird defensiver gedacht. Dort versucht man als Erstes, kein Gegentor zu bekommen. In Deutschland geht die Blickrichtung eher nach vorne, man denkt offensiver, man will Tore machen. Ich denke, das kommt meiner Spielweise entgegen."

Klar ist aber auch: Kampflos wird der zuverlässige Alexander Voigt (30) seinen Platz nicht räumen. Die Stammelf aus der Aufstiegssaison hat sich nach ihrer starken Spielzeit einen Vertrauensbonus erarbeitet. "Konkurrenz ist doch in jedem Verein normal. Damit habe ich kein Problem", sagt Jaures, der die gleiche Zielsetzung wie der Rest im Verein ausgibt: "Als Aufsteiger kann man nur den Klassenerhalt ins Auge fassen."

Jan Lustig