Bundesliga

Hoffnung auf Kapllanis Explosion

Karlsruhe: Große Abschlussschwäche - Schäfer als Vorbild

Hoffnung auf Kapllanis Explosion

KSC-Angreifer Edmond Kapllani

In der vergangenen Spielzeit nicht vom Glück verfolgt: KSC-Angreifer Edmond Kapllani. imago

Der KSC nutzte in der Aufstiegssaison nur 19,8 Prozent seiner erspielten Möglichkeiten zu Treffern. Das bedeutete in der Rangliste aller Erstligisten lediglich den vorletzten Platz; allein Absteiger Nürnberg ging noch fahrlässiger mit seinen Chancen um (16,9 Prozent).

Neue Saison, mehr als 38 Tore? Das wird alles andere als einfach. Zumal sich die Ausgangslage eher verschlechtert hat. Denn mit Tamas Hajnal (Borussia Dortmund), der wie Sebastian Freis acht Tore und damit die meisten erzielte, sowie Abwehrchef Mario Eggimann (fünf Tore/Hannover 96) verloren die Badener zwei ihrer zuverlässigsten Schützen.

Für einen zusätzlichen Torjäger neben Joshua Kennedy (vier Tore in zehn Spielen) und Edmond Kapllani (zwei Tore bei 28 Einsätzen) fehlt dem letztjährigen Tabellenelften das Geld. Die Notwendigkeit einer weiteren Offensivkraft zur Behebung der Abschlussschwäche sieht Becker aber ohnehin nicht: "Wir müssen vor dem gegnerischen Tor gefährlicher, präsenter werden, ob bei Standardsituationen oder aus dem Spiel heraus. Das ist aber nicht auf die Stürmer, sondern auf die ganze Mannschaft bezogen." Als Beispiel, wie torgefährlich auch Deckungsspieler sein können, führte Karlsruhes Trainer seinen Schützlingen den Wolfsburger Marcel Schäfer vor Augen: "Auch als linker Verteidiger kann man sechs Tore schießen."

Auf gutem Weg, was Torriecher angeht, ist immerhin schon Christian Eichner. Der traf als Linksverteidiger in seiner ersten Bundesligasaison zweimal, scheiterte mit weiteren sehenswerten Distanzschüssen nur an der Klasse der Torhüter Diego Benaglio oder René Adler. "Aus der zweiten Reihe zu schießen ist auch eine Sache des Selbstvertrauens", erklärt Eichner, der sich durch die Forderung seines Trainers ermutigt fühlt und diese möglichst bald umsetzen will.

Mehr Tore sollen aber auch die Stürmer garantieren. Wie Edmond Kapllani. "Es gibt genügend Beispiele, dass Torjäger erst im zweiten Jahr richtig explodiert sind", sagt Manager Rolf Dohmen und ist nach wie vor überzeugt, sein "Ziehpflänzchen" Kapllani wird mit Verspätung doch noch aufgehen.

Uli Gerke