Bundesliga

Hertha kämpft um Friedrich

Berlin: Boltons Dzemaili kommt nicht

Hertha kämpft um Friedrich

Nationalspieler Arne Friedrich wird beim VfB als Meira-Nachfolger gehandelt.

Nationalspieler Arne Friedrich wird beim VfB als Meira-Nachfolger gehandelt. dpa

Der Fall Simunic: Der Kroate hat sich mit einer bislang tadellosen EM in den Fokus gespielt. Sein bis 2011 befristetes Arbeitspapier beinhaltet eine Ausstiegsklausel. Zahlt ein Klub bis zum 30.Juni die vertraglich fixierte Ablöse von sieben Millionen Euro, darf Simunic gehen. Nicht erst seit den starken Auftritten in der EM-Qualifikation gegen England genießt er in der Premier League große Wertschätzung. Hertha-Coach Lucien Favre wollte ihn bereits im Sommer 2007 aussortieren - nur auf Drängen von Manager Dieter Hoeneß blieb Simunic. Nach einem erneuten Leistungseinbruch in der Rückrunde hat Simunic einen Großteil seines Kredits bei Hoeneß verspielt. Favre sieht sich nach diversen Patzern in der Schlussphase der Saison in seinem kritischen Urteil bestätigt. Auch Simunic selbst steht einem Wechsel aufgeschlossen gegen-über.

Der Fall Friedrich: Vor einer Woche sorgte der Kapitän für Aufsehen ("Ich werde mir sehr gut überlegen, wie meine Karriere weitergeht"), beim VfB Stuttgart gilt er für den Fall eines Meira-Verkaufs als Wunschlösung. Bei Hertha sieht man diesen Flirt auch als Reaktion darauf, dass Friedrich verärgert ist - darüber, dass er noch kein Angebot zur Verlängerung seines 2009 auslaufenden Vertrags erhalten hat. Mitte Mai, nach einem Sondierungsgespräch mit Friedrichs Berater Jörg Neubauer, kündigte Hoeneß im kicker an: "Wir werden Arne zeitnah ein Angebot machen." Das soll in Kürze passieren. Friedrich, mit 3,5 Millionen Euro Jahresgehalt schon jetzt Herthas Top-Verdiener, möchte mehr Gehalt - viel Spielraum nach oben hat Hertha indes nicht.

kicker-Fazit: Dass der Klub beide ziehen lässt, ist nahezu ausgeschlossen. Simunic darf gehen, um Friedrich wird Hertha kämpfen.

Klarheit gibts derweil an anderer Stelle: Der Schweizer Blerim Dzemaili (22, Bolton Wanderers), lange als möglicher Neuzugang fürs Mittelfeld gehandelt, kommt nicht. Hertha ist das Risiko eines Transfers zu groß, nachdem Dzemaili wegen eines Kreuzbandrisses ein Jahr fast ohne Spielpraxis ist. Seit Montag trainiert er bei seinem Ex-Klub FC Zürich mit.

Steffen Rohr