Bundesliga

Frontzeck bleibt auch bei Abstieg

Bielefeld: Unterschriftsreifer Vertrag liegt vor

Frontzeck bleibt auch bei Abstieg

Bielefelds Coach Michael Frontzeck

Die Arminia hört auch bei einem Abstieg weiter auf die Anweisungen von Coach Michael Frontzeck. imago

Mathias Hain (35) witterte damals im Vorfeld Wettbewerbsverzerrung. Die diesmal für ihn nahezu ausgeschlossen scheint: "Malen wir mal schwarz: Bremen führt zur Halbzeit 3:0 in Leverkusen. Dann weiß ich nicht, ob Schalke es in Nürnberg mit letzter Konsequenz zu Ende spielt. Aber ich glaube nicht, dass dies eintritt. Jeder muss gewinnen. Eine bessere Konstellation gibt es für diesen Krimi nicht." Dessen Ausgang ihm klar ist: "Wir werden unseren zweiten Auswärtssieg holen. Wir sind einfach dran. Dann können die Nürnberger rechnen, wie sie wollen."

Doch was geschieht, wenn Arminia absteigt? Der Vertrag von Trainer Michael Frontzeck gilt nur für die 1. Liga. Einer für die 2. Liga war zudem ausgearbeitet worden und müsste nur unterschrieben werden. Doch käme es so weit? Der erste Blick auf Frontzecks Bilanz lässt daran zweifeln. Diese ist identisch mit der seines Vorgängers: Ernst Middendorp wurde nach dem 16.Spieltag und 15 Zählern entlassen. Auch Frontzeck, seit 2008 im Amt, holte 15 Punkte aus 16 Partien. Das Aus im Abstiegsfall? Nein! Denn der Trend unter dem 44-Jährigen zeigt nach oben. Während Middendorp nach zehn Punkten aus den ersten fünf Spielen acht von elf Partien verlor, gab es für Frontzeck nach vier Start-Pleiten nur drei Niederlagen in zwölf Partien. Die Abwehr hat er stabilisiert (20 Gegentore statt 38). Auch die Konsequenz, mit der die Spieler Frontzecks Diktion seit Wochen übernehmen, spricht für ihn.

Zudem positionierte sich Detlev Dammeier schon vor drei Wochen: "Im Moment spricht nichts dagegen, mit ihm auch bei einem Abstieg weiter zu machen", so der Sportdirektor damals. Am Mittwoch wollte er sich ("Wir gehen davon aus, dass wir in der 1. Liga bleiben") zu dem Thema nicht weitergehend äußern, doch wer den 39-Jährigen kennt, weiß, dass dieser seine Meinung nicht ohne triftigen Grund ändert. Den hat der Trainer nicht geliefert. Und dass der Vorstand den neuen Sportdirektor überstimmt, gilt ebenso als ausgeschlossen. Denn dann würde wohl auch Dammeier Konsequenzen ziehen.

Stephan von Nocks