Bundesliga

Özil läutet Werders Zukunft ein

Bremen: Der Ex-Schalker ist angekommen

Özil läutet Werders Zukunft ein

Mesut Özil

Selbstbewusst, voller Tatendrang und torgefährlich: Mesut Özil zeigte gegen Cottbus sein bestes Spiel für Bremen. imago

"Ich bin froh, dass ich spielen durfte. Ich wollte dem Trainer beweisen, dass ich der Mannschaft helfen kann."

Ohne Diskussion: Özil, in Gelsenkirchen, wohl auch wegen zu stark empfundener Bevormundung durch Vater und Berater, als schwer erziehbar eingestuft, ist angekommen an der Weser. In seiner zehnten Bundesliga-Partie für den Tabellenzweiten wies der 19-Jährige seine immense Begabung eindrucksvoll nach, so dass sich dem Beobachter der Eindruck aufdrängte, die Zukunft bei Werder habe schon begonnen.

Diego, der Superstar, dessen Oberschenkel ein wenig verhärtet ist, musste passen. Özil, der Junge aus dem Kohlenpott, schlüpfte problemlos in die Rolle des Brasilianers. Wie selbstverständlich agierte die Nummer 11: Selbstbewusst, voller Tatendrang, auch Abwehraufgaben leistend, torgefährlich. Ein Özil wie in besten Schalker Tagen.

Spielersteckbrief

Und das alles wegen eines "Kullertores" in Karlsruhe? Lange habe er gebraucht für sein erstes Bundesliga-Tor, erzählte der U-21-Nationalspieler, dem dieses Erfolgserlebnis einen wahren Schub für die Psyche verliehen hat.

"Mesut nimmt nun Fahrt auf", würdigte Manager Klaus Allofs, sich die Hände reibend, weil er mal wieder recht behalten hatte gegenüber Kritikern, die bei der hohen Ablöse schon von einem Fehleinkauf geredet hatten. "Nun lernen wir Mesut", ergänzte Thomas Schaaf, "erst richtig kennen." Der Trainer sprach von einem "großartigen Fußballer", an dem er schätze, dass er bereit sei, sich einzugliedern.

Solche Spieler lieben sie bei Werder. Özil ist eine Option auf die Zukunft - für die nähere als Borowski-Ersatz, für die fernere als Diego-Vertreter. Vor allem, wenn er so auf dem Boden bleibt wie momentan. Der Youngster zum Derby beim HSV, wo er vermutlich Diego wieder vertreten muss: "Dort müssen wir uns beweisen."

Solche Worte hören sie gern in Bremen.