Bundesliga

Hertha nimmt Etto ins Visier

Berlin: Gedankenspiele um Freier

Hertha nimmt Etto ins Visier

Etto

Im Fokus: Die Berliner haben ein Auge auf Zagrebs Etto geworfen. imago

Wenn Favre in den nächsten Tagen über Blackouts doziert, reichen die Schnitzer der eigenen Belegschaft für eine Stoffsammlung. Sofian Chahed brachte es auf den Punkt: "Wir haben vier Tore erzielt, aber nur einen Punkt mitgenommen." Dem 0:1 ging eine Fehlerkette (Mineiro, Friedrich, Simunic) voraus - mit von Bergen, der Hankes Schuss ins Tor lenkte, als letztem Glied. Ein Missverständnis zwischen Keeper Drobny und Simunic, der den Ball per Kopf vorbei an seinem herausstürzenden Schlussmann zurücklegte, führte zum 0:2. "Eigentore können passieren", sagt Drobny, "aber für diese Saison reicht es eigentlich." Favre war noch am Sonntag bedient: "Das waren dumme Tore. So kannst du keinen Erfolg haben."

Gehen Simunic und Pantelic?

Die lautstarke Pausenansprache von ihm und Assistent Harry Gämperle war ein Weckruf, doch das 2:2 kann die Probleme nicht übertünchen. "Wir kreieren zu wenig Torchancen", sagt Favre. Dazu kommt die Anfälligkeit der Defensive. Im Zentrum der internen Fehleranalyse steht Innenverteidiger Josip Simunic, der nach einer guten Hinrunde wieder im Formtief steckt. "Wenn wir in der nächsten Saison weiter nach oben klettern wollen, müssen wir Fehler wie in Hannover abstellen", sagt Manager Dieter Hoeneß. Er hielt lange seine schützende Hand über Simunic - doch mit jedem schwachen Auftritt liefert der 30-jährige Abwehrspieler Argumente für Favre, der ihn bei allem Talent als Sicherheitsrisiko einstuft und bereits bei Amtsantritt im Sommer 2007 am liebsten verkauft hätte. Simunic (Vertrag bis 2011) darf zum Saisonende nach kicker-Informationen für eine festgeschriebene Ablöse von acht Millionen Euro gehen - sein Abschied ist ebenso denkbar wie der von Marko Pantelic (Vertrag bis 2009), der in Hannover nach langwierigen Verletzungsproblemen (Wade, Rücken) sein Comeback gab und von Favre gleichfalls kritisch beäugt wird.

Zur neuen Saison will der Coach Qualität für jeden Mannschaftsteil dazuholen. Über Paul Freier (28), den Leverkusen trotz Vertrages bis 2009 ziehen ließe, denkt Hertha nach. Einen anderen Kandidaten für die rechte Seite beobachtete Co-Trainer Gämperle beim kroatischen Cup-Halbfinale NK Zagreb gegen Dinamo Zagreb (2:3): Dinamos Etto (27, Vertrag bis 2009). Der Mann mit den zwei Pässen (kroatisch, brasilianisch) kann auf der rechten Bahn defensiv und offensiv spielen.