Bundesliga

KSC-Interesse an Feulner

Karlsruhe: Suche nach Hajnal-Ersatz

KSC-Interesse an Feulner

Markus Feulner

Im Fokus des KSC: Markus Feulner soll den zum BVB abwandernden Tamas Hajnal ersetzen. imago

Auskunftsfreudiger geben sich hingegen Trainer Edmund Becker und Christian Eichner in Bezug auf die zuletzt dürftigen Leistungen. Mit zwei Siegen aus zehn Begegnungen belegt der Klub Rang 13 der Rückrundentabelle, zum gleichen Zeitpunkt der Hinserie logierte man mit sechs Siegen auf Platz vier.

Torkrise: Elf Treffer in zehn Spielen, in den jüngsten fünf Begegnungen nur ein Tor! Der KSC verwertet seit Jahresbeginn nur 21,1 Prozent seiner Chancen, lediglich fünf Teams sind schlechter. Auffällig: Die große Stärke der Hinserie, Tore nach Standards (8/19), ist verschwunden (2/11). Eichner sieht den Grund für die Flaute darin, "dass uns die Geilheit fehlt, unbedingt ein Tor machen zu wollen. Wir sind in einigen Situationen einfach zu brav und zu zaghaft." Becker verlangt "auch von einem Mutzel oder Porcello, in Schusssituationen zu kommen, auch Timm, Iashvili oder Kapllani dürfen das ein oder andere Ding mal einstreuen." An Kennedy kritisierte er zuletzt, dass er den Ball zu oft ablegt, statt mit letzter Konsequenz den Abschluss zu suchen.

Fehlende Spielfreude: Frische und Leichtigkeit im Kombinationsspiel gehen der Elf derzeit ab. "Das Spiel ohne Ball missfällt mir", sagt Becker, "es beteiligen sich nicht mehr alle am Angriff, dieses unbedingte Dabei-sein-Wollen und Nachrücken vermisse ich. Wir spielen zu kompliziert." Regisseur Hajnal nimmt er in Schutz: "Er hat es schwerer als in der Hinrunde, ist aber wahnsinnig bemüht und selbstkritisch." Startprobleme: Legt man die Tabelle der ersten 45 Minuten zugrunde, ist Karlsruhe Letzter. In der Rückserie schoss die Elf bis zur Halbzeit nur ein Tor, kassierte acht und lag sechsmal zurück. Becker kennt diese Statistik, "mir ist es aber lieber, dass wir am Ende die Spiele drehen, statt vorher einzubrechen". Belegt ist dies durch Rang zwei in der Tabelle der zweiten Hälfte.

Führungsspieler: Becker missfällt, dass außer Maik Franz zu wenig Spieler in kritischen Situationen Verantwortung übernehmen. "Eggimann, Miller, Eichner sind auf einem guten Weg, aber sie können noch zulegen", erklärt der Coach, "es geht um eine gewisse Aggressivität im Training oder in der Kabine. Sie müssen mit ihrer Körpersprache zeigen, dass wir gewinnen wollen." Eichner will in diese Rolle hineinwachsen, sagt aber auch, dass "das nicht von heute auf morgen klappt, das muss sich entwickeln. Maik erledigt das durch seine Impulsivität, ich bin ein anderer Typ. Wenn alle so wären wie Maik, wäre es auch nicht gut."

Selbstzufriedenheit: Dieser Vorwurf steht im Raum, weil das Team nach dem 3:1 gegen Wolfsburg am 22. Spieltag mit 36 Punkten das Saisonziel fast erreicht hatte. Becker kann das "nicht unterstreichen. Ich beobachte die Mannschaft jeden Tag. Ein Durchpusten in so einer Situation ist jedoch zutiefst menschlich." Dass es ein Spieler wie Eichner nach seiner geklärten Vertragssituation ruhiger angehen lässt, weist Becker "entschieden zurück". Eichner: "Absoluter Quatsch. Ausruhen kann ich mich mit 60."

Eigentlich ein schönes Schlusswort, doch das gebührt dem Trainer: "Das Ziel der Mannschaft sind 50 Punkte, damit kann ich mich identifizieren. Aber wer das ausspricht, muss Taten folgen lassen."

Uwe Röser