Bundesliga

Pander macht's Slomka leicht

Schalke: Luxusproblem in der Viererkette

Pander macht's Slomka leicht

Christian Pander

Kein Druck auf den Trainer: Christian Pander nimmt der Diskussion um die Abwehr-Formation Brisanz. dpa

Und nur dann hätte Slomka auch eine wirklich gute Perspektive auf Erfüllung seines Vertrages bis 2009.

Ein größeres (Luxus-)problem als der Gegner scheint auf Schalke am Freitag die eigene Aufstellung. Erstmals seit den Auftaktwochen der Saison stehen zur Besetzung der Vierer-Abwehrkette alle fünf Top-Kandidaten zur Verfügung: Rafinha (22), Marcelo Bordon (32), Mladen Krstajic (34), Heiko Westermann (24) und Christian Pander (24). Wen Slomka aus dem Quintett der Hochkaräter ausbootet, "habe ich noch nicht entschieden", so der Fußball-Lehrer am Mittwoch. Im Sommer war Westermann, gerade aus Bielefeld gekommen, der "Härtefall", der auf die Bank musste. Nach den konstant starken Leistungen des Abwehr-Allrounders und seinem Aufstieg zum Nationalspieler kann eine solche Maßnahme nicht mehr in Betracht kommen. Kapitän Bordon und der zuletzt in Bielefeld gelbgesperrte Rafinha sind ebenfalls unumstritten. Somit spitzt sich alles auf einen "Zweikampf" zu: Krstajic oder Pander?

Über den lange verletzten Linksverteidiger, der vorigen Samstag sein 90-Minuten-Comeback feierte, sagt Slomka stets: "Ist er fit, ist Christian hinten links absolut gesetzt." Logische Konsequenz: Westermann würde Krstajic im Abwehrzentrum verdrängen. Das käme Bordon entgegen, der erklärtermaßen lieber gemeinsam mit einem Rechtsfüßer verteidigt. Und Shootingstar Westermann rückte endlich auf seine Wunschposition. Rein sportlich wäre Krstajics Reservistenrolle zu vertreten: Der Serbe schwächelt in der Rückrunde erkennbar, abgesehen nur vom starken Champions-League-Heimspiel gegen Porto (1:0, kicker-Note 2). In der Liga kommt Krstajic seit der Winterpause lediglich auf einen Notenschnitt von 4,0. Bliebe die Frage: Traut sich Slomka wirklich an die etablierte Größe Krstajic, Mitglied im Kapitänsrat, ran?

Ganz gelegen kommen mag dem Coach bei dieser Brisanz die gewohnt bescheidene Selbsteinschätzung Christian Panders: "Ich stelle mich erst mal hinten an, damit habe ich kein Problem. Ich war lange verletzt, merke selbst, dass mir zur Topform noch etwas fehlt. Brächte ich seit Wochen tolle Leistungen, wäre das anders." Scheint ganz so, als könnte Slomka seine heikle Entscheidung noch mal vertagen.

Thiemo Müller