Skepsis nicht angebracht: Christian Gentner ist in Wolfsburg unumstrittene Stammkraft. dpa
"Er hatte Probleme", erinnert sich Trainer Felix Magath (54), "hat sich dann aber entwickelt." Und wie: Seit dem 11. Spieltag ist der im Mittelfeld variabel einsetzbare Gentner nicht mehr aus dem Team wegzudenken, jede Spielminute stand er seither auf dem Feld. Gentner ist unumstrittene Stammkraft (kicker-Notenschnitt 3,18) und steht nun vor dem nächsten Sprung: zum Führungsspieler.
"Ich traue ihm diese Rolle zu", sieht Magath in Gentner einen geeigneten Mann für Führungsaufgaben. "Christian redet mittlerweile mehr", hat der Trainer festgestellt. Für den Spieler ein normaler Prozess. "Am Anfang war das noch nicht so einfach. Mittlerweile spreche ich aber auch Dinge an." So wie ein Führungsspieler eben. "Ich laufe vor so einer Rolle nicht weg."
Auf dem Platz läuft ihm so schnell niemand davon, Gentner hat sich im Mittelfeld als feste Größe etabliert. Führt sein Weg in die Nationalelf? "Das ist sicherlich ein langfristiges Ziel von mir", sagt Gentner, "aktuell mache ich mir da aber keine Gedanken." Sein Chef schon. Wenn Magath Bundestrainer wäre, "dann hätte Christian bei mir gute Chancen", so der VfL-Coach, der die konditionellen Fähigkeiten seines Schützlings als "überragend" bewertet. Das größte Manko des Schwaben: "Manchmal will ich auf dem Feld noch zu viel. Ich muss geduldiger werden." Gentners starke Leistungen haben indes auch eine Schattenseite für den VfL. Der Spieler ist vom VfB Stuttgart bis 2009 ausgeliehen - ohne Kaufoption.
Thomas Hiete
