Bundesliga

Allofs bleibt bis 2012

Bremen: Pressekonferenz am Nachmittag

Allofs bleibt bis 2012

Klaus Allofs

Klaus Allofs bleibt dem SV Werder Bremen erhalten. imago

Mit diesem Kurzfazit, mit dem er den eher schleppenden Start ins neue Jahr zusammenfasste, brachte es der Werder-Manager gut auf den Punkt: "Wir spielen nicht besser, aber wir haben nun die Resultate."

Erster Sieg in der Rückrunde nach dem Erfolgserlebnis gegen Braga - das veranlasste Trainer Thomas Schaaf dazu, in bester Manier des legendären Ernst Happel diese ebenso lapidare wie trockene Bilanz zu ziehen: "Zweimal gewonnen in dieser Woche, damit bin ich zufrieden. Danke!"

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Natürlich hatte auch Schaaf, ein exzellenter Analytiker, die Macken registriert, die Werders unspektakulärer Auftritt besaß: keine Inspiration, keine Ideen, zu wenig Tempo, zu große Sorglosigkeit gegen einen geschwächten Widersacher. Tim Wiese, der Mann der Woche in Grün-Weiß, erlaubte sich nach seinen Heldentaten, der Mannschaft die Leviten zu lesen. "Ein ganz schlechtes Spiel", raunzte der Keeper, dem es "arschkalt" geworden ist, wie er zugab, weil ihn die Darbietungen seiner Vorderleute keineswegs zu erwärmen vermocht hatten. Und Wiese gab auch zu bedenken, was hätte passieren können, "wenn elf Nürnberger auf dem Platz gestanden hätten".

Die Nürnberger, nahm Per Mertesacker den Faden auf, hätten ihm geradezu leidgetan. Der frühe Platzverweis, dazu das Handicap, am Donnerstag spät noch in Lissabon um UEFA-Cup-Meriten streiten zu müssen. "Schon extreme Belastung," meinte der Nationalspieler, der ebenfalls selbstkritische Töne anschlug: "Ein langweiliges Spiel."

Eine schmucklose Partie mit einigen Erkenntnissen: Superstar Diego ist noch nicht in der Verfassung des Vorjahres. Die Leistenprobleme, die ihm nur eine individuelle Vorbereitung gestatteten, bremsen den Brasilianer. Zudem Defizite auf der linken Verteidigerposition durch Dusko Tosic, mangelnde Abstimmung im Mittelfeld, wo Daniel Jensen immer mehr zum "Ersatz-Spielmacher" wird, durch die vielen Wechsel, noch nicht die gefürchtete Torgefahr im Angriff, wo allein Markus Rosenberg in Form ist, Ivan Klasnic mit seinem dritten Saisontor aufhorchen ließ. "Solche Tore", so der Kroate, "mache nur ich."

Klasnic weiter ein Thema

Beste Werbung in eigener Sache sei, wenn man Tore schießt, meint Manager Allofs zu dem schwierigen Thema Vertragsverlängerung bei Klasnic. "Großes Interesse", ihn zu halten, untermauerte Allofs: "Ivan ist auf einem guten Weg. Wir wissen, was wir an ihm haben." Ob Klasnic selbst Interesse an einer Weiterbeschäftigung hat, bleibt offen. Der Profi hält sich noch bedeckt.

Eher als der Stürmer hat der Manager zum Kugelschreiber gegriffen, um seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag zu setzen. In einer Pressekonferenz am Nachmittag werden Details bekanntgegeben. Der Kontrakt soll bis 2012 laufen.

Allofs bleibt "zentrale Figur"

"Ein positives Gespräch", hatte auch Allofs Fortschritte und eine weitgehende Einigung nach der Unterredung am letzten Donnerstag angedeutet. Willi Lemke, der Boss im Aufsichtsgremium, Hess-Grunewald und Allofs hatten sich über Perspektiven und Visionen ausgetauscht. "Wir sind gut vorangekommen", sagte Hess-Grunewald. "Viele Punkte sind abgehakt." Wobei für den Aufsichtsrat klar war, dass Allofs bei uns die "zentrale Figur" bleibt, das "alleinige Sagen" im Team mit Trainer Schaaf behalte. "So wollen wir dafür sorgen, dass das hohe Niveau bei Werder gehalten wird."