Bundesliga

Frontzecks Ärger: "Wir schießen uns ins eigene Knie"

Bielefeld: System-Diskussion beendet - Zuma soll bis 2010 gehalten werden

Frontzecks Ärger: "Wir schießen uns ins eigene Knie"

Arminia-Trainer Michael Frontzeck

Im Fokus: Arminia-Trainer Michael Frontzeck beim Debüt gegen Wolfsburg. imago

Deutlich irritiert hat der neue Cheftrainer darauf reagiert, dass zum Beispiel Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch nach dem 0:1 gegen Wolfsburg leise Kritik am System geübt hatte. Mit nur einer Spitze habe Arminia den Gegner nicht richtig unter Druck gesetzt, lautete das Urteil des für ein offenes Wort bekannten Finanzfachmanns. Und auch Torjäger Artur Wichniarek hatte unverhohlen für Unterstützung in vorderer Reihe plädiert, wie nach der Pause geschehen. "Mir ist es fremd, öffentlich über das System zu diskutieren", stellt Frontzeck nun klar, der das Thema am Dienstag in einer Runde mit Präsident Hans-Hermann Schwick, Kentsch sowie Sportchef Reinhard Saftig ansprach. Keine große Sache, man müsse auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, betont Frontzeck, aber klar ist, dass sich die Arminia in ihrer prekären Tabellenlage interne Zwistigkeiten nicht gestatten darf.

Frontzeck: "Sehr gute Ansätze"

Angesichts der eklatanten Auswärtsschwäche (28 Gegentore in acht Partien) vor den Spielen in Frankfurt und Berlin ganz andere Themen in den Vordergrund drängen. "Wenn du im Winter eine Mannschaft übernimmst, die in einer Halbserie 38 Tore kassiert hat, musst du erst mal sehen, dass du eine gewisse Kompaktheit erreichst", sagt Frontzeck. Ungeachtet der beiden Niederlagen in Jena und gegen Wolfsburg hat der Ex-Nationalspieler in diesem Bereich "sehr gute Ansätze" gesehen.

Zum Bemühen, dieser Defensiv-Stabilität auch wieder mehr zwingende Angriffsaktionen beizumischen, könnte in Frankfurt Sibusiso Zuma (32) beitragen, der erst Montag vom Afrika-Cup zurückkehrte. Ist er dennoch eine Option für Freitag? "Wenn er fit ist", sagt Frontzeck, "dann kann er uns sicher weiterbringen." Nach mäßiger Hinrunde und Verletzungspause sind Zumas Qualitäten - Tempo-Dribbling, extrem gute Ballbehandlung - mehr denn je gefragt. Und seine interne Wertschätzung dokumentiert sich in Arminias Bemühen, den im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern. Zuma soll bis 2010 unterschreiben.

Oliver Bitter