Bundesliga

Klimowicz empfiehlt sich

Dortmund: Doll animiert zum "Wettballern"

Klimowicz empfiehlt sich

Diego Klimowicz

"Diego hat ein Zeichen gesetzt": Dortmunds Stürmer Klimowicz überzeugt Trainer Doll. imago

Nach achteinhalb Monaten fühlt sich der Schweizer noch nicht reif für die Insel; die ersten Gehversuche in der Bundesliga bestätigten Frei in seiner Selbsteinschätzung. In Duisburg vergab er zwei Möglichkeiten, von denen er vor seiner Verletzung zumindest eine mit verbundenen Augen verwertet hätte. "Klar", sagt er, "es ist mein Anspruch, so eine Chance zu nutzen." Aber angesichts seiner langen Abwesenheit bittet er doch um mildernde Umstände - und darum, "die Kirche im Dorf zu lassen". Wenn ihm auch die instinktsichere Präzision im Abschluss noch fehle, sei doch zu sehen gewesen, dass die Kraft für 30 Minuten wieder da sei. Und schon bald auch für mehr.

Frei nähert sich der Startelf, die gegen Schalke im Angriff ein anderes Gesicht haben dürfte. Weil Vorbereitungsweltmeister Nelson Valdez (24), der sowohl Leverkusen (5:0, Turnier in Düsseldorf) wie auch Gent (2:1) mit Doppelschlägen auf die Bretter zwang, weder Bremen noch Duisburg ernsthaft erschrecken konnte, droht ihm der Verlust seines Platzes. Die besten Chancen, neben Mladen Petric (27) zu stürmen, werden Diego Klimowicz (33) eingeräumt. Mit drei Treffern in Pokal und Meisterschaft formulierte er ein Empfehlungsschreiben, das Doll aufmerksam registrierte. "Damit", bestätigt der Trainer, "hat Diego ein Zeichen gesetzt." Noch im letzten Teil der Vorbereitung hatte Doll den Argentinier auf die Tribüne verfrachtet, "er meinte, ich sei nicht fit", berichtet Klimowicz. Als Joker eroberte er verlorenen Kredit zurück, aber lieber, gesteht er, würde er von Anfang an spielen, "das ist doch normal".

Was Doll nach dem trügerischen Wochenend-Remis, das den BVB ungeachtet aller Hymnen auf die intakte Moral keinen Zentimeter weiter bringt, für normal hält, mag er knapp eine Woche vor Schalke nicht verraten. Entlocken lässt er sich nur, dass er angesichts der beinharten Konkurrenzsituation im Angriff jetzt ein "Wettballern" im Training erwartet.