Bundesliga

31 Punkte! Nur Kennedy hebt ab

Karlsruhe: Verspielt der Australier seinen Vorteil?

31 Punkte! Nur Kennedy hebt ab

Perfekter Einstand: KSC-Neuzugang Kennedy trifft gegen seinen Ex-Klub Nürnberg zum 2:0.

Perfekter Einstand: KSC-Neuzugang Kennedy trifft gegen seinen Ex-Klub Nürnberg zum 2:0. dpa

Natürlich sei es schön, im ersten Spiel für den neuen Verein ein Tor zu schießen. Doch, er empfinde Mitleid mit seinen ehemaligen Kameraden.

Ob diese edlen Aussagen innere Überzeugung waren oder nicht, sei dahingestellt, auf jeden Fall hatte der 25-jährige Australier die Geschichte des Spiels geschrieben: In Nürnberg unter Trainer Hans Meyer ohne Perspektive, wechselte der Australier im Winter nach Karlsruhe und traf prompt zum Rückrundenstart gegen den Ex-Klub. Sogar Meyer sendete Glückwünsche aus: "Joshua ist richtig bestärkt worden, weil er nächstes Jahr hundertprozentig in der Ersten Liga spielt."

Trainer Edmund Becker hatte sich erst Ende der Trainingswoche für ihn entschieden. "Retourkutschen haben keine Rolle gespielt, davon halte ich nichts. Vielmehr ga-ben Kleinigkeiten den Ausschlag", sagte Becker am Sonntag, "Kapllani war leicht angeschlagen, Freis ist nicht so der Zentrumsstürmer und Kennedy hat im Defensivkopfball gegen Koller oder Charisteas Vorteile." In der Vorbereitung konnte sich keiner der drei in den Vordergrund spielen, Becker bemängelte insbesondere "den Torabschluss, der ist verbesserungswürdig".

Mit einem Tor, dem vierten Treffer eines KSC-Stürmers überhaupt, sowie einem Assist schoss sich Kennedy zunächst einen Vorteil heraus. Der Trainer zeigte sich zufrieden mit der Leistung seines Schützlings, der "eine Tausendprozentige ausgelassen hatte" und erst in der zweiten Hälfte besser ins Spiel fand. Weniger glücklich indes war Becker mit dem Umstand, dass Kennedy direkt nach dem Spiel ein Flugticket erster Klasse löste und nach Australien entschwand, zum WM-Qualifikationsspiel gegen Katar. Er wird erst am Freitag zurückerwartet.

Dohmen: In drei Jahren international

Während der Nationalspieler also direkt nach dem Spiel abhob, blieben seine Kollegen trotz beachtlicher 31 Punkte auf dem Boden. Erst wenn die 40 Zähler erreicht sind, soll ein neues Ziel für diese Saison ausgegeben werden. Zur mittelfristigen Planung sagte Manager Rolf Dohmen: "In zwei Jahren möchten wir an den internationalen Plätzen schnuppern, in drei Jahren wollen wir reinrutschen."