In Hamburg im Gespräch: Fred Rutten, derzeit bei Twente Enschede. imago
Was sich nicht verhindern lässt: Das Trainerthema strahlt immer mehr auch auf die Mannschaft aus. Eine zusätzliche Baustelle droht zu entstehen.
Die Baustelle Trainer: Namen von Kandidaten tauchen auf und wieder ab - zumindest zwei stehen nach kicker-Informationen tatsächlich auf jener Liste, die der Vorstand erstellt hat: Fred Rutten (45) von Twente Enschede und Jürgen Klopp (40). Rutten arbeitet seit eineinhalb Jahren erfolgreich als Chef in Enschede, war zuvor Assistent von Guus Hiddink in Eindhoven und war nun auch ein Kandidat für den Job in Eindhoven, den ab Sommer Stevens antritt. Rutten, der in den Niederlanden zu den Aufsteigern in der Trainer-Gilde gilt, sagte ab, weil er nicht in der laufenden Saison wechseln wollte. Pikant: Er hat mit Kees Ploegsma denselben Berater wie Stevens und er soll zudem im bis 2009 laufenden Vertrag eine Ausstiegsklausel für den Fall haben, dass ein renommierter Klub anfragt. Kontakt zu Rutten, sagt Ploegsma, wurde vom HSV noch nicht aufgenommen. "Ich habe auch nur davon gehört." Immer wieder gehört wird in und um Mainz herum bereits seit Dezember von einem Klopp-Abschied Richtung Hamburg. Der 05-Coach ist im Sommer frei und wie Rutten ein Name auf der Liste - aber bislang ebenso noch nicht vom HSV kontaktiert worden. Der Klub will nun anfangen die Gespräche aufzunehmen.
Die Baustelle Mannschaft: Die Profis beschäftigt die Zukunftsfrage, das hatte David Jarolim während der Trainingslagertage in Dubai durchklingen lassen. Und viele Spieler haben ihre ganz eigene Meinung: Joris Mathijsen und auch Bastian Reinhardt artikulierten bereits mehrfach ihren Wunsch nach einen Stevens-ähnlichen Typen, da der Kader nicht immer leicht zu führen sei. Rafael van der Vaart hingegen glaubt: "Man kann es nicht am Typen festmachen. Wir hatten, abgesehen von einem halben Jahr, auch mit Thomas Doll Erfolg." Die bange Frage lautet deshalb: Können die Spieler das Thema Trainer in der täglichen Arbeit vollends ausblenden?
Die Baustelle van der Vaart: Juves Sportdirektor Alessio Secco war Dienstag in Hamburg, meldete offiziell das Interesse der Turiner am HSV-Kapitän bei Dietmar Beiersdorfer an, über Geld aber wurde bei der ersten Kontaktaufnahme noch nicht gesprochen. Der Sportchef: "Juventus hat kein offizielles Angebot gemacht." Darauf warten sie an der Elbe gelassen - wenn es denn kommt. Denn in den Fokus der Italiener soll auch Werders Diego gerückt sein. Die ungeklärte Zukunft von Rafael van der Vaart bleibt eine von drei offenen Baustellen.
Sebastian Wolff
