Bundesliga

Was plant Kapitän Eggimann?

Karlsruhe: Dortmund lockt Innenverteidiger

Was plant Kapitän Eggimann?

Mario Eggimann (re.) jubelt

Mario Eggimann steht bei Borussia Dortmund ganz oben auf der Wunschliste. imago

Im Gegensatz zu den Summen, die in der nächsten Woche auf den Tisch kommen, darf man dennoch getrost von "Peanuts" sprechen, die der Manager zu zahlen hatte. Im Trainingslager im türkischen Belek (11. bis 19.Januar) stehen etliche Vertragsgespräche an. Die Arbeitspapiere von Christian Eichner und Massimilian Porcello laufen aus, die von Tamas Hajnal, Maik Franz, Michael Mutzel oder Markus Miller enthalten Ausstiegsklauseln, die es nun anderen Bundesliga- klubs ermöglichen, diese Spieler für relativ geringe Ablösesummen (bei Hajnal sind es 1,5 Millionen Euro) zu erwerben. Allesamt haben sie durch ihre starken Vorstellungen die Begehrlichkeiten zahlreicher Bundesligisten geweckt.

"Mario hat sich noch einmal richtig gesteigert"

Edmund Becker, Trainer des KSC

Das gilt insbesondere für Mario Eggimann (Vertrag bis 2010). Der Kapitän, mit drei Treffern torgefährlichster Abwehrspieler der Liga, ist nach kicker-Informationen bei Borussia Dortmund einer der Topkandidaten, wenn es um die Verstärkung der Innenverteidigung geht. "Mario hat sich in dieser Saison noch einmal richtig gesteigert, insbesondere was sein Defensivverhalten angeht, er hat sich beim Spielaufbau, beim Vermeiden unnötiger Fouls oder beim Defensivkopfball verbessert", sagt Edmund Becker über den Schweizer Nationalspieler, der seit 2002 für den KSC spielt. "Darüber hinaus macht ihn seine Torgefährlichkeit bei Standards zu einem elementar wichtigen Spieler." Nicht zu vergessen seine Rolle als Kapitän, "die interpretiert er sehr, sehr gut. Während Maik Franz eher der impulsive und polternde Typ ist, versucht Mario das Team durch Argumente und seine Ansprache zu überzeugen. Die beiden ergänzen sich perfekt."

Eben diese Wertschätzung sowie die sportliche Perspektive will der Trainer seinem Führungsspieler in Belek in einem persönlichen Gespräch nochmals vermitteln, bevor es dann die Aufgabe von Rolf Dohmen ist, dies mit finanziellen Argumenten zu untermauern. "Wir müssen vermeiden, dass unsere guten Spieler zu Klubs gehen, die nur drei Plätze höher stehen. Die wirtschaftliche Lücke zu anderen Vereinen darf nicht zu groß sein."

"Der KSC hat absolut Vorrang"

Mario Eggimann

Eggimann selbst sieht den Karlsruher SC "erst am Anfang einer Entwicklung. Der Klub braucht einen langfristigen Plan, eine Perspektive. tabellarisch sollte die ungefähr dort angelegt sein, wo wir jetzt stehen". Angst, dass der KSC auseinanderbricht, hat Eggimann nicht unbedingt: "Wir werden Abgänge verkraften können, dies hat der Klub in der Vergangenheit immer bewiesen. Außerdem wird der KSC auch für viele andere Spieler attraktiv. Deshalb werden sich einige von uns genau überlegen, ob sie wechseln. Wir haben Potenzial, da fällt es nicht leicht, wegzugehen." Selbstredend gilt das auch für ihn. "Auch ich muss mir Gedanken machen, was ich im Sommer mache. In Belek wird es Gespräche mit den Verantwortlichen geben. Klar ist: Der KSC hat absolut Vorrang."

Uwe Röser