Bundesliga

Duell mit Bremen ist die Nagelprobe

Leverkusen: Die Gründe für den Aufschwung der Bayer-Elf

Duell mit Bremen ist die Nagelprobe

Castro, Rolfes, Friedrich

Junge Erfolgsgemeinschaft: Castro, Rolfes, Friedrich und Co. mischen derzeit die Liga auf. imago

Defensivstärke: René Adler ist Deutschlands aktuell bester Torhüter. Vor ihm agiert eine Abwehr, die sich zu befreien weiß. Kein Ball-Weghauen, sondern konstruktiver Aufbau ist ihr Markenzeichen. So halten sie meist den Gegner weit weg vom eigenen Tor. Elf Gegentore sprechen Bände.

Geschlossenheit: Simon Rolfes fungiert als Bindeglied zwischen Vierer- und offensiver Dreierkette. Es entstehen selten Löcher, in die der Gegner stoßen kann. Diese Spielweise funktioniert auch deshalb, weil Bayer in der Lage ist, auf engstem Raum mit wenigen Ballkontakten präzise zu kombinieren.

Flexibilität: "Wir haben viele Spieler, die auf vielen Positionen spielen können", erklärt Gonzalo Castro ein weiteres großes Plus. Er selbst agierte am Sonntag auf der offensiven Halbposition, ist sonst Rechtsverteidiger, "meine Lieblingsposition ist das defensive Mittelfeld". Hans Sarpei kann es hinten links und rechts, Kießling offensiv überall, Barnetta und Freier auf beiden Flügeln. Und so weiter und so fort. Diese Vorteile bringt Michael Skibbe immer wieder ein - Verletzungen von Leistungsträgern wie Schneider oder Barbarez werden so kompensiert.

Neuzugänge: Skibbe, Völler und Manager Michael Reschke haben perfekt eingekauft. Sarpei und Gres- ko, anderswo ohne Perspektive, schlugen voll ein, Friedrich ebenso. Sinkiewicz ist ein ebenso ruhiger wie wertvoller Ergänzungsspieler, Vidal glänzte als Dynamiker im Mittelfeld. Und Gekas erzielte acht Tore und dies, ohne die Form aus Bochumer Zeiten erreicht zu haben.

Ist Bayer reif für die Spitze? Bremen wird zur Nagelprobe. Die Siege zuletzt waren keine Überraschungen. Gegen die Spitzenteams aus Stuttgart, Hamburg und München aber setzte es Niederlagen. Bremen wird zeigen, ob zu all den Tugenden auch die Konstanz auf hohem Niveau Einzug gehalten hat.

Frank Lußem