Bundesliga

Hoeneß: Sein Hilferuf an Dunga

Berlin: Lima im Aufwind - aber Sorgen um Gilberto und Mineiro

Hoeneß: Sein Hilferuf an Dunga

Lima schießt Hertha gegen Hannover zum Sieg

Der Knoten ist geplatzt: Herthas Lima erzielte das Siegtor gegen Hannover. dpa

"Ich kann verstehen, dass ich in Berlin stark kritisiert wurde", sagte André Lima, der im August von Botafogo kam (Vertrag bis 2011). "Ich brauchte eine gewisse Zeit, um mich anzupassen. Ich hoffe, dass es jetzt besser wird."

Der Anfang ist mit seinem Premieren-Tor gemacht. "Dieser Treffer", sagt Trainer Lucien Favre, "wird ihm helfen, im Kopf freier zu werden." In den Vorwochen hatte der mit 3,5 Millionen Euro Ablöse viertteuerste Transfer der Klub-Geschichte (nach Alex Alves/7,6 Mio., Marcelinho/7,0 Mio., Goor/6,25 Mio.) mit teils haarsträubenden Leistungen Zweifel an seiner Bundesliga-Tauglichkeit genährt. "Allmählich", sagt Hoeneß jetzt, "gewöhnt er sich an den deutschen Fußball. Er ist aktiv, geht den Bällen entgegen." Überhöhten Erwartungen baute der Manager am Sonntag allerdings vor: "Seine sportliche Integration ist nicht von heute auf morgen abgeschlossen."

Nach dem Sieg gegen Hannover liegt Hertha im Soll. "19 Punkte sind nicht schlecht", sagt Favre. Auch Hoeneß findet: "Es fehlt nicht sehr viel, um besser zu stehen. Aber wir dürfen in dieser engen Liga auch nicht nachlassen." Sorgen bereitet beiden allerdings der Blick auf den nächsten Spieltag: Die brasilianischen Nationalspieler Gilberto (31) und Mineiro (32) spielen kommende Woche in der Nacht zum Donnerstag in Sao Paulo gegen Uruguay - keine 48 Stunden später, am Freitag, gastiert Hertha beim KSC. "Das wird eng", sagt Favre. Hoeneß geht noch einen Schritt weiter: "Ich rechne mit beiden nicht. Ich mache der DFL keinen Vorwurf. Ich gebe nur zu bedenken, dass man bei der Terminierung berücksichtigen könnte, dass zwei unserer Stammspieler für Brasilien im Einsatz sind." In den nächsten Tagen will der Manager mit Brasiliens Nationalcoach Dunga telefonieren, den er in seiner Zeit als VfB-Manager 1993 nach Stuttgart geholt hatte: "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis. Vielleicht kann ich telefonisch etwas bewirken." Hertha ohne Lucio (28) und womöglich auch ohne Gilberto und Mineiro - dann müsste André Lima die brasilianische Ehre hochhalten. Wie das geht, weiß er seit Samstag.