Bundesliga

Epalle: Eifrig, aber ein Rätsel

Bochum: Zwangspause für Bönig

Epalle: Eifrig, aber ein Rätsel

Unzufrieden mit der eigenen Leistung: Bochums Joel Epalle, hier links gegen Berlins Steve von Bergen.

Unzufrieden mit der eigenen Leistung: Bochums Joel Epalle, hier links gegen Berlins Steve von Bergen. dpa

"Der Ball ist glatt und rutscht mir weg. Doch natürlich sehe ich da doof aus", gesteht Maltritz. "Aber danach hatten wir Zeit genug, das Spiel zu drehen. Stattdessen haben wir es fertig gebracht, in 90 Minuten praktisch keine einzige Chance herauszuspielen."

Vor allem mit Tempo, so Marcel Kollers Hoffnung vor der Saison, mit schnellem Flügelspiel könne der VfL seinen Gegnern beikommen. Eine Erwartung, die seine Mannschaft im 4-4-2-System mit offensiven Außen nur zu Saisonbeginn mit Leben füllte. Da traf Tommy Bechmann (vier Tore), da zeigte sich auch Stanislav Sestak sehr lebendig (ebenfalls vier Treffer). Aktuell aber ist Bochums Offensive leicht ausrechenbar und offensichtlich ohne größeren Aufwand zu stoppen. "Wir haben zwar viele schnelle Leute", findet Joel Epalle (29), der nach seiner schweren Fußprellung noch die gute Form der Vorsaison sucht, "aber wir haben keinen mehr wie Misimovic, der den entscheidenden Pass spielen kann. Meist fehlt das korrekte Timing." Dabei nimmt sich der schnelle Kameruner selbst in die Pflicht, ist unzufrieden mit seinen bisherigen Auftritten, und auch Sportchef Stefan Kuntz rätselt, warum Epalle nicht auf Touren kommt. "Vielleicht setzt er sich zu sehr unter Druck. Joel will am liebsten alles selbst machen: Erst den Ball erobern, danach flanken, und am Ende auch noch selbst das Tor schießen." Vier Tore schoss Epalle als Liga-Neuling in seinem ersten Halbjahr, in dieser Saison aber ging er bisher leer aus.

Den Rat, ökonomischer zu arbeiten, mag der auf dem Platz überaus umtriebige Epalle nur ungern befolgen. "Ich bin kein Spieler, der alle zehn Minuten mal eingreifen will. Kommt kein Ball, dann muss ich mich doch bewegen. Damit kann ich schon mal zwei Gegenspieler auf mich ziehen und Räume für die anderen schaffen." Das aber gelang in Berlin nicht. Wieder mal nicht.

Zu den Offensivproblemen des VfL gesellt sich nun ein weiteres personelles: Bochum muss bis zu vier Wochen auf Philipp Bönig verzichten. Der 27-jährige Verteidiger zog sich einen Muskelfaserriss in der linken Wade zu.