Bundesliga

Becker gefällts, wenn Mutzel ungenießbar wird

Karlsruhe: Großes Gedränge im Mittelfeld

Becker gefällts, wenn Mutzel ungenießbar wird

Karlsruhes Mutzel (re.) gegen Jones (S04)

Engagierte Zweikämpfer: Karlsruhes Mutzel (re.) gegen Jones (Schalke). dpa

Mutzel, den acht (!) Operationen im rechten Knie zwei seiner besten Jahre als Profi kosteten, ist dankbar, beim KSC eine letzte Chance erhalten zu haben. Die gab ihm Rolf Dohmen.

Der Manager scheute nicht das Risiko, den in Stuttgart ausgemusterten Verletzungspechvogel 2004 zu holen. Mutzel: "Dohmen kannte mich aus Frankfurt, wusste, dass ich kicken kann." Daran zweifelte auch Becker nie; er führte ihn behutsam zurück an die Leistungsgrenze. "Der Trainer war selbst lange verletzt, verstand mich anzupacken." Die Geduld zahlte sich aus.

Derzeit ist Mutzel nicht wegzudenken aus der ersten Elf. Trotz eines Godfried Aduobe (31), den er zunächst verdrängt hat. Timo Staffeldt (23) und Neuzugang Stefan Buck (27) müssen sich ebenfalls hinten anstellen. "Es tut nichts weh. Mein Körper ist in bestem Zustand. Ich kann laufen, laufen, laufen. Das hätte ich im Vorjahr gar nicht geschafft." Mutzel kann sein spätes Glück selbst nicht fassen. Nach vorne schauen, das ist die Devise. "Ich habe nichts zu verlieren." Mit dieser Einstellung kämpfte er sich zurück. Wieder mittendrin in der höchsten Liga zu sein, ist ihm Motivation, lässt ihn den Kampf um die Stammplätze locker nehmen: "Ich spüre keinen Druck. Solange ich fit bleibe, kann ich auch zeigen, was ich draufhabe. Konkurrenz macht mich jedenfalls nicht nervös."

Becker ist es nur recht. Was er an der Nummer 13, die zuverlässig absichert und in der Offensive Akzente setzt, imponiert: "Michael verliert sehr ungern. Dann wird er ungenießbar, lässt Unzufriedenheit mit Worten und Gesten freien Lauf." Mutzels Gegenspieler wissen ein Lied davon zu singen.

Uli Gerke