Nicht eben amüsiert von der Art der Hoeneßschen Äußerungen: Hannovers Torhüter Robert Enke. imago
"Über Robert Enke oder die anderen Kandidaten so zu reden, ist absolut nicht in Ordnung", kommentiert Sportdirektor Christian Hochstätter.
Während sich Trainer Dieter Hecking angesichts seines gerade überstandenen Disputs mit Hoeneß über die angebliche Härte gegen Bayern-Stars zurückhält, kontert auch der als einziger von dem Münchner namentlich erwähnte Nationalspieler. "Dass er seine Spieler schützt und pusht ist in Ordnung, das kann er gerne machen", stellt Robert Enke voran, um dann deutlich zu werden. "Zu den anderen Aussagen von Uli Hoeneß muss ich sagen: In seiner Position hat er eine Art von Anstand zu bewahren. Und den hat er verloren."
In der sich schon jetzt mehr und mehr zuspitzenden Diskussion um die Zukunft im Tor der Nationalelf gibt sich Enke so besonnen, wie er meistens seinen Job zwischen den Pfosten verrichtet. Klar sei, dass die Frage mitunter auch einmal hitzig erörtert werde. "Doch es sollte stets mit einem gewissen Niveau passieren." Im kicker ist der Hannoveraner derzeit nach Noten mit einem Schnitt von 2,69 zweitbester Schlussmann der Liga (gemeinsam mit dem Leverkusener René Adler, hinter Karlsruhes Markus Miller/2,63). Zu einem Dauergefecht mit Hoeneß soll es laut Enke nun aber nicht kommen: "Er sollte einfach nur auch den Personen und Leistungen außerhalb Münchens einen gewissen Respekt zollen."
Michael Richter
