Nach seiner Rückkehr schon wieder Abwehrchef: Bielefelds Matthias Langkamp. imago
Eine Personalie, der in Bielefeld große Bedeutung zugemessen wird. Matthias Langkamp - nie war er so wertvoll wie heute. Oder zumindest lange nicht. Denn nach seinem Raketenstart bei der Arminia vor drei Jahren unter Uwe Rapolder wurde der Verteidiger beim VfL Wolfsburg unter Holger Fach überhaupt nicht glücklich, wurde zu Grasshopper Zürich ausgeliehen und kehrte erst im Sommer zur Arminia zurück. Dort schlug er voll ein und verbucht den mit Abstand besten kicker-Notenschnitt aller DSC-Profis (2,63). Bezeichnend: Dass Bielefeld zuletzt mit 0:3 in Duisburg unterlag, wird ursächlich mit Langkamps Ausscheiden zu Beginn der zweiten Halbzeit in Verbindung gebracht. Ein neuer Stellenwert also für den Rückkehrer, doch der will sich mit einer Bewertung gar nicht erst abgeben. "Ich lasse mich nicht blenden", sagt der 23-Jährige, "ich habe aus schlechten Erfahrungen gelernt." Nämlich? "Ich muss mich jedes Wochenende neu beweisen und weiter etablieren. Alles andere bringt gar nichts."
Sich beweisen können am Wochenende womöglich auch zwei Kandidaten, die in dieser Saison noch keine Bundesliga-Minute absolviert haben. Bernd Korzynietz, zuletzt völlig außen vor, könnte anstelle von Markus Bollmann auf der rechten Seite verteidigen, nachdem Trainer Ernst Middendorp dem Ex-Gladbacher ansteigende Form und "bewussteres Training" bescheinigte. Und Abräumer Rüdiger Kauf steht auf dem Sprung, nachdem er seine langwierige Hüftverletzug auskuriert hat.
Nicht mit ins Kurz-Trainingslager in Herzlake reiste Neuerwerbung Daniel Halfar (19), der als Konkurrent für Jörg Böhme auf der linken Seite aufgebaut wird und in Bielefeld seinen Trainingsrückstand aufarbeitet. "Er hat Riesenpotenzial und ist bald eine Option", erklärt Middendorp. "Wir erwarten nicht, dass er wie Phönix aus der Asche auftaucht."
Oliver Bitter
