Bundesliga

FC Bayern: Uli Hoeneß und das klare Bekenntnis zu Trainer Niko Kovac

Aufsichtsratschef findet Wutrede des Trainers "berechtigt"

Hoeneß' klares Bekenntnis zu Kovac

"Es war immer alles okay" mit Niko Kovac: Bayern-Päsident Uli Hoeneß.

"Es war immer alles okay" mit Niko Kovac: Bayern-Päsident Uli Hoeneß. imago

Der Rekordmeister zerlegte seinen einzigen Widersacher im Titelrennen binnen einer Halbzeit und zeigte dem BVB, wie man Meister wird . Zwar sind noch sechs Spieltage zu bestreiten, aber das vielzitierte Momentum spricht für die siebte Schale in Folge.

Bayern-Trainer Kovac sah sich nach einer stressigen Woche - inklusive einem 1:1 in Freiburg und einem nervenaufreibenden 5:4 im Pokal gegen Zweitligist Heidenheim - veranlasst, etwas Grundsätzliches festzustellen. "Wenn du gewinnst, hast du nichts richtiggemacht. Wenn du verlierst, hast du alles falsch gemacht", ergoss sich der Kroate in Sarkasmus. "Jeder muss", so Kovac weiter, "an sich den Anspruch haben: Das, was ich nicht möchte, dass mir einer antut, tue ich auch keinem anderen an. Das ist das Wort zum Sonntag."

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Weitere Worte des Sonntags kamen dann von Karl-Heinz Rummenigge auf "Sky". Bei Bayern gebe es "keine Jobgarantie - für niemanden", sagte der Vorstandsvorsitzende. Also auch nicht für den Trainer, denn: "Jeder muss beim FC Bayern liefern. Das ist das Prinzip. Wer mit dem Druck nicht umgehen kann, ist im falschen Klub."

Am Sonntag äußerte sich Uli Hoeneß; gegenüber dem kicker erläutert der Aufsichtsratschef, wie er die Lage sieht. Kovacs Wutrede fand er "berechtigt, wenn er die ganze Woche unter Druck gesetzt wird. In so einem Spannungsfeld, wie unser Trainer in den letzten Wochen gelebt hat, kann man auf Dauer nicht vernünftig arbeiten."

Selbst wenn wir Zweiter würden, ist das doch kein Desaster.

Uli Hoeneß

Zudem bescheinigt er dem 47-jährigen Trainer bei seiner zweiten Vereinsstation eine gute Entwicklung. Im November, nach dem 3:3 gegen Düsseldorf (12. Spieltag) und dem Abrutschen auf Rang fünf, hatte Hoeneß "das Gefühl, es ist alles desaströs und es funktioniert gar nichts, aber seither haben wir kaum noch ein Spiel verloren. Und selbst wenn wir Zweiter würden, ist das doch kein Desaster."

Zwar hatte Hoeneß vor dem Showdown mit den Schwarz-Gelben auch gefordert, dass nun "geliefert werden müsse", aber damit habe er "nicht unseren Trainer gemeint, sondern ausdrücklich die Mannschaft".

In so einem Spannungsfeld, wie unser Trainer in den letzten Wochen gelebt hat, kann man auf Dauer nicht vernünftig arbeiten.

Uli Hoeneß

Für Hoeneß ist die Spielweise entscheidend, und da habe das 5:0 "keine Fragen offengelassen" . Hoeneß schiebt deutlich nach: "Wie soll ich denn mit jemandem zusammenarbeiten, den ich bei jeder Gelegenheit infrage stelle?"

Folglich stärkte und stärkt er Kovac den Rücken, auch wenn er mal unzufrieden war. "Es war immer alles okay. Wenn ich unzufrieden bin, heißt das noch lange nicht, dass wir den Trainer rausschmeißen."

Karlheinz Wild/bst

Bilder zur Partie Bayern München - Borussia Dortmund