Bundesliga

Marco Reus total frustriert: "Wir haben katastrophal gespielt" - Kapitän von Borussia Dortmund redet nach dem deutlichen 0:5 beim FC Bayern München Klartext

Kapitän von Borussia Dortmund redet Klartext

Reus total frustriert: "Wir haben katastrophal gespielt"

Pure Enttäuschung: Marco Reus schleicht nach dem Schlusspfiff in München (0:5) vom Feld.

Pure Enttäuschung: Marco Reus schleicht nach dem Schlusspfiff in München (0:5) vom Feld. imago

Jacob Bruun Larsen schickt Marco Reus, der Kapitän blickt auf und findet Mohamed Dahoud. Der frühere Gladbacher, erstmals seit dem 21. Spieltag und sicherlich auch etwas überraschend anstelle des erwarteten Mario Götze wieder von Beginn an aufgeboten, zieht ab und trifft den Pfosten. Es wäre das 1:0 für den zu diesem Zeitpunkt noch als Tabellenführer geltenden BVB gewesen - und es war die insgesamt einzige nennenswerte Möglichkeit der Schwarz-Gelben.

84 Spielminuten später, gegen 20.20 Uhr, prangte dann ein deutliches 5:0 für Bayern auf der Anzeigentafel - und auf dem Rasen tummelten sich sichtlich enttäuschte Borussen. Allen voran Kapitän Marco Reus, der direkt nach Spielschluss als Erster vors "Sky"-Mikrofon schritt, war die pure Enttäuschung schnell anzumerken.

Spielersteckbrief Reus
Reus

Reus Marco

Spielersteckbrief Akanji
Akanji

Akanji Manuel

Trainersteckbrief Favre
Favre

Favre Lucien

Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Bayern München Bayern München
64
2
Borussia Dortmund Borussia Dortmund
63
3
RB Leipzig RB Leipzig
55

Reus' Aussagen fielen deutlich aus: "Wir haben katastrophal gespielt, katastrophal verteidigt... Ich habe ehrlich gesagt auch keine Erklärung dafür. Wir hatten nullkommanull Druck - und Bayern war einfach auch ganz klar besser. Das muss man neidlos anerkennen. Trotzdem müssen wir auch knallhart zu uns sein und das knallhart analysieren." Sein Trainer Lucien Favre blies ins selbe Horn: "Das war ein sehr, sehr schwieriges Spiel für uns. Das war eine Lehrstunde. Bayern war viel besser, sie haben mit viel mehr Tempo gespielt."

Falsche Aufstellung? Favre bezieht Stellung

Nachgefragt wurde bei beiden natürlich auch bezüglich der Aufstellung: Denn während eben Dahoud vor dem erwarteten Götze den Vorzug bekommen hatte, war auch der 33-jährige Routinier Lukasz Piszczek aufgeboten - obwohl der Pole letztmals am 21. Spieltag gegen Hoffenheim und erst seit wenigen Tagen wieder im Training mitgewirkt hatte. Die Folge: Piszczek tat sich sichtlich schwer, den spielfreudigen Kingsley Coman unter Kontrolle zu bekommen, wurde ein ums andere Mal vom Franzosen stehengelassen.

Lucien Favre

Bedient: Lucien Favre. imago

Favres Antworten dazu, zunächst bezüglich des Weltmeisters von 2014: "Nach dem Spiel ist es einfach zu sagen, dass es nicht gut war, auf Mario Götze zu verzichten. Aber ich weiß nicht, ob es im anderen System besser gewesen wäre. Wir wollten viele Läufe in die Tiefe haben, das ist uns leider gar nicht gelungen." Über den Außenverteidiger folgte diese Aussage - inklusive eines Ausblicks auf die Zukunft: "Piszczek hat gut trainiert. Doch vielleicht war das auch zu früh, das ist klar. Wir haben diese Chance verpasst, das ist schade. Wenn wir weiter so wie heute spielen, dann wird das natürlich schwer mit der Meisterschaft. Wir müssen spielen anstatt nur immer zu sagen: gewinnen, gewinnen, gewinnen."

Natürlich ist das nicht meine Lieblingsposition.

Marco Reus über seine Aufstellung im Sturmzentrum

Reus indes, der als vorderster Angreifer aufgeboten war, wurde ebenfalls kurz bezüglich der Aufstellung befragt. Sein Zitat, mit durchaus Interpretationsspielraum zwischen den Zeilen. Ob er überrascht gewesen sei? "Was heißt überrascht? Ich sag es gerne nochmal: Natürlich ist das nicht meine Lieblingsposition. Im Endeffekt ist es aber scheißegal, wo du auf dem Platz stehst. Du musst deine Leistung bringen, du musst Einsatz zeigen. Und das haben wir als Kollektiv einfach nicht geschafft heute."

Ein Punkt Rückstand, noch sechs Spieltage

BVB-Abwehrchef Manuel Akanji blickte indes voraus auf den Bundesliga-Schlussspurt bei noch sechs ausstehenden Aufgaben und dem Fakt, nun wieder mit einem Punkt Rückstand hinter Bayern im Tableau zu liegen: "Wenn wir das Tor gemacht hätten, hätte es anders laufen können. Doch insgesamt hat dieses Mal vieles nicht gestimmt, das war einfach nicht gut genug. Wir sind ins Spiel gegangen, um es zu gewinnen. Doch mit solch einer Leistung ist das natürlich schwierig, solche Leistungen können wir jetzt nicht mehr zeigen, sonst war es das mit der Meisterschaft."

mag

Spieltagsbilder 28. Spieltag 2018/19