Bundesliga

Nach den Ausfällen von Christian Gentner und Gonzalo Castro: Plant Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl eine Überraschung?

Stuttgarter Personalfragen vor dem Spiel gegen Nürnberg

Plant Weinzierl eine Überraschung?

Trifft mit dem VfB am Samstag auf den 1. FC Nürnberg: Trainer Markus Weinzierl.

Trifft mit dem VfB am Samstag auf den 1. FC Nürnberg: Trainer Markus Weinzierl. imago

Dies war nämlich in Hessen des Trainers durchaus mutige Antwort auf Gentners Faserriss in der Wade, der das Urgestein zu zwei bis drei Wochen Pause zwingt. Weinzierl brachte mit Daniel Didavi früh einen Offensiven für den eher defensiv orientierten Kapitän. Nachvollziehbar, der VfB hatte sich bis dahin auf Augenhöhe präsentiert, ohne vorne echte Durchschlagskraft zu entwickeln. Die kam zwar auch mit dem Regisseur nicht, was nicht an ihm allein lag, sondern daran, dass das 0:1 unmittelbar vor der Pause den Schwaben insgesamt den Stecker zog.

Didavi fehlt der Rhythmus

Dennoch: Ein ordentlicher Steilpass auf Nicolas Gonzalez, zwei, drei Ansätze im Dribbling - für einen Mann mit Didavis Fähigkeiten ist das zu wenig, wenngleich ihm der Rhythmus verständlicherweise fehlt nach monatelanger Pause. Weinzierls bisheriger Herangehensweise am ehesten entspräche es, Santiago Ascacibar nach Ablauf der Gelbsperre, die Gentner erst in die Startelf spülte, gegen den 1. FC Nürnberg am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) erneut das Mandat zu erteilen.

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Das weit größere Problem für den Coach stellt ohnehin Castros Bündelriss im Adduktorenbereich dar. Drei bis vier Wochen Pause habe dieser zur Folge, teilte der Tabellen-16. am Montag mit. Was bedeutet: Kein Castro gegen den Club und beim FC Augsburg zwei Wochen später.

Zwei richtungsweisende Partien im Rennen um den Klassenerhalt. Das ist bitter, denn nach einer katastrophalen Vorrunde hatte sich Castro derart stabilisiert, dass er in den vergangenen Wochen einen verlässlichen bis guten Part auf der Sechs spielte. Auch in Frankfurt klemmte der 31-Jährige im ersten Durchgang zwei, drei brenzlige Umschaltsituationen der Eintracht routiniert und clever ab, gute Standards lieferte der Ex-Nationalspieler zuletzt ebenso.

Aogo ist eine Alternative - Pavard und Zuber sind es ebenso

Dennis Aogo

Hat in den vergangenen Wochen nicht wirklich überzeugt: Dennis Aogo. imago

Eine Alternative mit einem ähnlichen Portfolio hieße Dennis Aogo, doch überzeugt hat der 32-Jährige in den letzten Wochen nicht wirklich. Orel Mangala ist an den HSV verliehen - nachvollziehbarerweise, um dem Talent Spielpraxis zu ermöglichen. Ansonsten kommen als defensive, aber zweikampfstarke Lösung Benjamin Pavard in Frage, für den Timo Baumgartl in die Dreierkette rücken könnte, oder Steven Zuber. Der Schweizer hat diese Rolle schon einmal gespielt in der laufenden Saison, allerdings im Dress der TSG Hoffenheim im DFB-Pokal beim mittlerweile drittklassigen 1. FC Kaiserslautern. Fußballerisch ist ihm die Sechs zuzutrauen, zudem bringt der 27-Jährige die nötige Zweikampfhärte mit.

Oder überrascht Weinzierl? Weicht der 44-Jährige von seinem angestammten System im Mittelfeld, einer Art verkappten Raute, ab? Dafür spräche die Tatsache, dass Stuttgart gegen Nürnberg dahingehend gefordert sein wird, das Spiel zu machen und vor allem vorne über einen längeren Zeitraum die Räume zu besetzen und Druck zu entwickeln - Stichwort Doppelspitze Gomez/Gonzalez mit einem Regisseur Didavi dahinter im 3-4-1-2.

Benni Hofmann