Dass sich die Schalker Spieler nach einem Sieg von ihren Anhängern feiern lassen konnten, war lange her. Zum Rückrundenauftakt am 20. Januar (!) war das nach einem 2:1 gegen Wolfsburg der Fall, seitdem kam der Gang vor die Fankurve zumeist dem Gang nach Canossa gleich. In Hannover ernteten die Profis nun endlich auch mal wieder Applaus - weniger für die dürftige spielerische Leistung, vielmehr für ihre Leidenschaft und natürlich die Eroberung der drei Punkte.
Mit 1:0 haben die Königsblauen beim Liga-Letzten gewonnen , Suat Serdar erzielte nach feiner Vorarbeit von Benjamin Stambouli das Tor des Tages. Für den elf Millionen Euro teuren Sommerzugang aus Mainz war es der erste Pflichtspieltreffer für Schalke 04. "Die vergangenen Wochen waren hart für uns und unsere Fans. Es ist schön, jetzt mit ihnen feiern zu können", sagte Serdar.
Hinter der Entstehung des Treffers steckte durchaus ein Plan. "Wir Spieler, die nicht zur Nationalmannschaft gereist waren, haben in den vergangenen zwei Wochen intensiv gearbeitet", sagte Serdar und erklärte: "Der Plan war, dass die Achter und die Stürmer die Wege in die Tiefe suchen." Der 21-Jährige bekleidete die Achterposition an der Seite von Sebastian Rudy, erkannte vor dem 1:0 die Lücke im 96-Strafraum und füllte sie aus.
Das Gestänge hatte er beim Schuss in die lange Ecke nicht im Visier, wie er später unbekümmert zugab. "Ich habe gar nicht aufs Tor geschaut, sondern einfach probiert, den Ball gut anzunehmen und draufzuschießen", sagte Serdar, der nun gerne eine Wiederholung folgen lassen würde - am Mittwoch zu Hause im Pokal-Viertelfinale gegen Werder Bremen, um sich anschließend erneut vor der Fankurve feiern lassen zu können.