Während Cheftrainer Pal Dardai am Sonntagvormittag einer schon vor Wochen zugesagten Einladung in die Sky-Sendung "Wontorra – der o2 Fußballtalk" nachkam, leitete Widmayer am Tag nach den desaströsesten 90 Hertha-Minuten dieser Saison in Berlin das Auslaufen. "Ich bin auch enttäuscht. Ich kann nicht verlieren - und wenn es dann so extrem ist, hat man dran zu knabbern", bekannte der Co-Trainer, der nach Saisonende zum VfB Stuttgart wechselt. "Aber die Jungs sind einsichtig. Sie haben schon nach dem Spiel in der Mixed Zone das Ganze selbstkritisch betrachtet - das ist der richtige Ansatz."
Dem Eindruck, dass Hertha, das nach jetzt drei Niederlagen in Folge im Niemandsland der Tabelle gelandet ist und die realistische Chance auf einen Europa-League-Platz verspielt hat, die Saison ohne den letzten Tick Motivation eher austrudeln lässt, trat Widmayer energisch entgegen: "Das sehe ich überhaupt nicht so. Wir wollen gute Spiele machen und uns gut präsentieren in der Bundesliga, das ist unsere Aufgabe. Unsere Mannschaft zieht immer mit, wir haben eine richtig gute Mannschaft. Wenn mal sowas passiert wie gestern in Leipzig, breche ich nicht den Stab über die Truppe." Eigene Fehler und Angst vor der eigenen Courage bildeten nach Widmayers Ansicht am Samstagabend einen unheilvollen Mix: "Wir haben den Gegner aufgebaut und sind ängstlich geworden. Da war es nur eine Frage der Zeit, dass Leipzig in Führung geht."
Stark angeschlagen, aber Einsatz nicht gefährdet
Nicht auf dem Platz stand am Sonntag Niklas Stark. Herthas Innenverteidiger bekam in Leipzig einen Schlag auf den Knöchel ab und wurde behandelt. Starks Einsatz im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag ist nach Widmayers Worten indes nicht gefährdet: "Das wird mit Sicherheit bis Samstag wieder funktionieren."