Bundesliga

Wolfsburgs Trainer Bruno Labbadia: Darum spielt Felix Uduokhai so wenig

Der Wolfsburger Trainer erklärt die Situation des U21-Siegtorschützen

Labbadia: Darum spielt Uduokhai so wenig

Mus sich mit der Reservistenrolle begnügen: Felix Uduokhai.

Mus sich mit der Reservistenrolle begnügen: Felix Uduokhai. imago

Natürlich hat es auch der Trainer gesehen. Felix Uduokhais Siegtreffer in der U21 in England (2:1) erfreute Bruno Labbadia: "Das ist top", sagt der VfL-Coach, "das gibt ihm Selbstvertrauen." Das der Abwehrspieler auch gut benötigen kann. Vom Shootingstar der Vorsaison stieg er beim VfL ab zum Reservisten. Den Grund liefert Labbadia: die interne Konkurrenz war einfach zu gut.

Vor allem John Anthony Brooks hat sich als Linksfuß im Duell mit Herausforderer Uduokhai in der Innenverteidigung durchgesetzt. Der 26-Jährige, 2017 für 20 Millionen Euro von Hertha BSC gekommen, sei in der Vorbereitung "einfach stark" gewesen, erklärt der Trainer. "Er hat gezeigt, dass er unbedingt Stamm spielen will." Diesen Platz hat der US-Amerikaner ergattert, Uduokhai, das Großtalent, schaute in die Röhre. Zumal Labbadia großen Wert legte auf eine eingespielte Mannschaft und Rotation aufgrund des fehlenden internationalen Wettbewerbs nicht vonnöten war. "Gerade in der Abwehr", erklärt der Coach, "wechselt man nicht ständig." Das Bilden einer stabilen Achse stand im Vordergrund.

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Einige Sachen verstehe ich nicht, das muss ich ehrlich sagen.

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Und Uduokhai geriet ins Hintertreffen. Nur zehn Einsätze, davon lediglich zwei in der Startelf, sind nicht das, was sich der Verteidiger erhofft hat. "Einige Sachen verstehe ich nicht, das muss ich ehrlich sagen", erklärt der 21-Jährige offen. "Es ist doch nachvollziehbar, dass man nicht zufrieden ist, wenn man nicht spielt. Das ist bei mir genauso."

Brooks späte Rückkehr ändert nichts

Doch auch im Schlussspurt der Saison muss sich Uduokhai, sollte Brooks nicht durch eine Sperre oder Verletzung gebremst werden, mit der Rolle in der zweiten Reihe begnügen. Selbst die späte Brooks-Rückkehr von der Länderspielreise aus den USA und der Jetlag werden den Amerikaner nicht aus der Startelf für das Spiel am Samstag in Dortmund spülen. "Gut ist", sagt Labbadia, "dass er gegen Chile nicht gespielt hat. Wir werden gut mit ihm arbeiten, dass er sich erholen kann."

Keine Wechselgedanken

Und Uduokhai? Laut eigener Aussage beschäftige er sich aktuell nicht mit einem Wechsel ("Das ist Quatsch"), auch Geschäftsführer Jörg Schmadtke habe nicht die Idee, "Felix herzugeben". Jedoch müsse die Perspektive für den U21-Nationalspieler in Wolfsburg stimmen, ein Gespräch im Frühjahr ist anvisiert. Für die Zukunftsplanungen ist der scheidende Labbadia in Wolfsburg zwar nicht mehr verantwortlich, dennoch ist er überzeugt davon, dass Uduokhai (Vertrag bis 2022) beim VfL "noch eine wichtige Rolle spielen wird". In seiner aktuellen Situation ist das für den Spieler sicher nur ein schwacher Trost.

Thomas Hiete