Bundesliga

Eiskalte Kieler schlagen die Hertha beim Gersbeck-Comeback

Dardais Personalpuzzle vor der Partie

Eiskalte Kieler schlagen die Hertha beim Gersbeck-Comeback

Chancenlos beim 1:3: Herthas Keeper Marius Gersbeck.

Chancenlos beim 1:3: Herthas Keeper Marius Gersbeck. imago

Bei den Herthanern standen neben den Jugendspielern Ngankam, Mulack, Ziemer, Kraeft und Smarsch auch Stürmer Ibisevic in der Startformation. Der Bosnier sah im letzten Bundesligaspiel gegen Borussia Dortmund die Rote Karte, nachdem er BVB-Keeper Bürki den Ball an den Kopf geworfen hatte .

Die Kieler kamen besser ins Spiel und gingen nach 18 Minuten in Führung: Nach einem hohen Ball in den Strafraum kam Evina an die Kugel und vollendete aus kurzer Distanz. Nur 13 Zeigerumdrehungen später stellten die Störche auf 2:0, nachdem ein abgefälschter Ball vor den Füßen von Mörschel landete und dieser von der Strafraumgrenze Hertha-Keeper Smarsch überwinden konnte. In der 37. Minute zeigte sich dann Ibisevic effektiv und verkürzte nach Vorlage von Skjelbred zum 1:2-Pausenstand aus Sicht der Hertha.

Ngankam egoistisch - Awuku mit der Entscheidung

Pünktlich zum zweiten Durchgang kam es bei den Hauptstädtern zu einem Comeback: Torhüter Gersbeck feierte fast ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss und der zwischenzeitlichen Ausleihe nach Osnabrück seine Rückkehr im Hertha-Kasten. Seine Vordermänner erhöhten weiter den Druck auf die Kieler, vergaben jedoch eine Großchance zum Ausgleich: Ngankam eroberte 30 Meter vor dem Tor den Ball von Thesker und lief alleine auf Reimann zu. Doch anstatt auf den mitgelaufenen Siakam querzulegen, schloss der Nachwuchsstürmer selbst ab und scheiterte mit einem Flachschuss am Kieler Schlussmann (61.).

Effektiver zeigten sich dann wieder die Gäste: Während der eingewechselte Okugawa in der 80. Minute noch freistehend vor Gersbeck vergab, erzielte Awuku 60 Sekunden später nach Flanke von Benes das 3:1 für die Gäste.

"Haben noch schnell eine Mannschaft zusammengebastelt"

Ein ärgerliches Ergebnis also für die Hertha, bei der sich vor dem Spiel zusätzlich neben den bei den Nationalmannschaften weilenden Spielern auch noch Thomas Kraft (Nackenprobleme), Marco Grujic (muskuläre Probleme in der Wade), Davie Selke und Javairo Dilrosun abmeldeten. "Wir haben noch schnell eine Mannschaft zusammengebastelt. Das Ergebnis ist nicht so schön, aber das gehört dazu, wenn man mit so vielen jungen Spielern spielt. Der Trainingseffekt war jedoch für alle da", so Trainer Pal Dardai. Laut des Ungarn ist es geplant, dass Rekik, Grujic und Selke am Dienstag wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.

Die aber wohl erfreulichste Nachricht bei den Hauptstädtern war die Rückkehr Gersbecks. "Es ist ein sehr gutes Gefühl. Es macht wieder Spaß. Das ist ja das, worauf ich die vergangenen elf Monate hingearbeitet habe. Die Niederlage ist natürlich schade, aber ich freue mich, wieder auf dem Platz gestanden zu haben. Das nehme ich von dem Spiel mit", gab der 23-Jährige nach dem Spiel zu Wort.

kon/jr