Bundesliga

Bayern kontern mit Kantersieg - Eintracht und Werder träumen

26. Spieltag: Hannover verliert Kellerduell - S04 rutscht ab

Bayern kontern mit Kantersieg - Eintracht und Werder träumen

Dreimal zugeschlagen: James überragte in einer starken Bayern-Mannschaft.

Dreimal zugeschlagen: James überragte in einer starken Bayern-Mannschaft. imago

Den Bayern war die Wut im Bauch nach dem Champions-League-Aus anzumerken. Gegen Mainz brachte Lewandowski den FCB, der verletzungsbedingt auf Gnabry und Martinez verzichten musste, bereits in der 3. Minute auf Kurs. Bayern stürmte munter weiter, vergab aber beste Gelegenheiten (Coman an den Pfosten, 12.). Die Rheinhessen wurden nach einer Viertelstunde etwas aktiver, bekamen aber von James (33.) dann doch den zweiten Treffer eingeschenkt. Sechs Minuten später traf dann Coman zum 3:0-Halbzeitstand, am Sieg der Münchner gab es da schon kaum mehr etwas zu rütteln. Nach der Pause schlug James einmal in Robben-Manier (51.) und das andere Mal per frechem Lupfer (55.) zu und stellte auf 5:0. Der eingewechselte Davies durfte dann auch noch seinen Premierentreffer in der Bundesliga gegen wehrlose Mainzer feiern (70.). Mit dem Kantersieg schoss sich der FCB zurück an die Tabellenspitze und tat gleichzeitig noch etwas fürs Torverhältnis.

Hinteregger mimt den Stürmer - Eintracht schnuppert an Rang vier

Schlusslicht Nürnberg wäre in Frankfurt beinahe ein Blitzstart gelungen. Behrens hatte das frühe 1:0 auf dem Kopf (3.). Der Club hielt die starke Offensive der Hessen lange in Schach, in der 31. Minute aber spielte Jovic in die Tiefe auf Kostic, der wiederum in der Mitte den vorne gebliebenen Hinteregger mustergültig bediente - 1:0. Frankfurt verbuchte die besseren Chancen: Kostic scheiterte nach aussichtsreichem, aber missglücktem Club-Konter an der Latte (36.), genauso wie Paciencia in der 58. Minute. Die Frankfurter drängten jedoch weiter auf das 2:0 gegen defensiv stehende Nürnberger, die auf ihre Chance lauerten. Die kamen tatsächlich, doch Joker Knöll (79.) scheiterte genauso wie Behrens (83.) am glänzend parierenden Trapp. In der wilden Schlussphase, die ihren Gipfel in Sallis kuriosem Sololauf im eigenen Strafraum fand, tat sich nichts mehr am Ergebnis. Die Eintracht liegt damit nur noch einen Punkt von einem Champions-League-Platz entfernt.

Leverkusen bekommt Kruse nicht in den Griff

Matchwinner in Leverkusen: Bremens Max Kruse.

Matchwinner in Leverkusen: Bremens Max Kruse. imago

Werder Bremen träumt nach dem 3:1 in Leverkusen wieder von einem internationalen Startplatz. Ein bärenstarker Kruse führte sein Team zum Dreier. Werder erwischte direkt einen Traumstart. Nach toller Vorarbeit der Gebrüder Eggestein hatte Kruse freie Bahn und erzielte in der Anfangsviertelstunde die Führung für die Gäste. Auch die Werkself hatte ihre Möglichkeiten. Doch genau in der Druckphase der Hausherren konterte Werder, und wieder mischte Kruse mit, der diesmal für Rashica auflegte. Leverkusen kam mit zwei Wechseln und viel Schwung aus der Pause, blieb im Abschluss aber ohne Glück. Auf der anderen Seite fehlten Sahin nur Zentimeter, als sein Freistoß an die Latte klatschte. Besser machte es Bailey, dessen herrlicher Freistoß zum 1:2 die Partie wieder spannend machte. In der Nachspielzeit war es jedoch Kruse, der nach einem weiteren Konter zum 3:1-Endstand traf.

Reus rettet BVB in letzter Minute - Doppel-Rot für Hertha

Marco Reus trifft in der Nachspielzeit zum 3:2

Die späte Entscheidung: Marco Reus trifft in der Nachspielzeit zum 3:2 für Dortmund. imago

In einem rasanten Topspiel bewies Borussia Dortmund am Samstagabend Moral: Im ausverkauften Berliner Olympiastadion geriet der BVB vor 75.000 Zuschauern zweimal in Rückstand. Kalou staubte nach einem Patzer von Bürki ab (4.) und verwandelte einen von Weigl verursachten Handelfmeter sicher (35.). Schon beim 2:2 im Hinspiel hatte der Ivorer zweimal getroffen. Die Dortmunder, die durch Delaney zwischenzeitlich etwas glücklich zum Ausgleich gekommen waren (14.), steigerten sich nach der Pause - und kamen nach einer Ecke zum schnellen Ausgleich durch Zagadaou (47.). Nun setzte der BVB die Herthaner mächtig unter Druck. Doch auch die Berliner hatten in einem intensiven Duell ihre Szenen: Grujic traf den Pfosten (57.), beim Duell Duda/Diallo forderten sie vergeblich Elfmeter (59.). Insgesamt waren die Gäste aber klar am Drücker. Doch die Dortmunder vergaben in der Schlussphase Chance um Chance, Delaney traf u.a. noch die Latte (88.). Hertha schien den Punkt in Unterzahl (Gelb-Rot gegen Torunarigha, 85.) über die Zeit bringen zu können. Doch dann schlug Reus in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach Pass von Sancho doch noch zu. Hertha beendete die Partie nach Rot gegen Ibisevic zu neunt. Durch den Sieg legte der BVB an der Bundesliga-Spitze im Duell mit Bayern München vor.

Schalke verliert auch bei Stevens-Rückkehr und rutscht auf 15 ab

Bei der Rückkehr von "Jahrhundert-Trainer" Huub Stevens lieferte Schalke, das nach dem desaströsen 0:7 bei Manchester City in der Champions League Domenico Tedesco beurlaubt hatte , einen engagierten Auftritt ab. Ein frühes Uth-Tor (2.) zählte wegen einer knappen Abseitsstellung nicht. Nach der Führung durch Werner (14., erstes Bundesliga-Tor 2019) bekamen die Leipziger das Spiel immer besser unter Kontrolle und hätten durch Poulsen (37.) nachlegen können. Schalke baute nach dem Wechsel phasenweise viel Druck auf, war jedoch im Abschluss zu ungenau. Burgstaller (88.) ließ den längst verdienten Ausgleich bei der größten Chance liegen. Schalke ist damit seit nunmehr acht Partien ohne Sieg und rutscht in der Tabelle auf Platz 15 ab, Leipzig befindet sich hingegen weiter auf Champions-League-Kurs.

Ausgerechnet Zuber: VfB punktet glücklich gegen Hoffenheim

Drei Punkte hinter Schalke auf dem Relegationsplatz liegt der VfB Stuttgart, der im Nachbarschaftsduell gegen 1899 Hoffenheim glücklich punktete. Nach forschem Stuttgarter Beginn erarbeitete sich Hoffenheim ein deutliches Übergewicht und ging durch Kramaric (42.) verdient in Führung. Der VfB, bei dem Gomez in der Startelf stand, war einem Tor zuvor durch Esswein und Beck (Innenpfosten!) allerdings auch nahegekommen. Nach dem Wechsel spielte zunächst aber nur noch die TSG, die durch Kaderabek (48.) den Pfosten traf und weitere gute Chancen ausließ. Wie aus dem Nichts der Ausgleich für den VfB - ausgerechnet durch TSG-Leihgabe Zuber (66.). Für die Statistik: Durch sein Tor ist Kramaric gemeinsam mit Salihovic (beide 46 Treffer) der Rekordtorschütze der TSG.

Hannover führt lange, doch das Kellerduell geht an Augsburg

Zur Pause hatte es so ausgesehen, als ob Hannover womöglich für neue Spannung im Keller sorgen können würde: Im Abstiegsduell in Augsburg lag 96 durch Weydandt (8.) früh in Führung und stand danach kompakt. Nach dem Wechsel verhinderte die Latte nach einem Haraguchi-Freistoß einen zweiten Gästetreffer. So kam alles anders: Cordova glich per Abstauber aus (65.), Schmid sorgte per Distanz-Freistoß gar für die komplette Wende (78.). Hahn (86.) traf zum 3:1-Endstand für den FC Augsburg, der damit Schalke überholt und Stuttgart auf fünf Punkte distanziert. In Hannover gehen bei sechs Zählern Rückstand auf Platz 16 langsam die Lichter aus. Aber: Nach der Länderspielpause kommt Schalke!

Drei Tore in fünf Minuten: Wolfsburg nach der Pause furios

Wolfsburg gelang nach dem 0:6 von München Wiedergutmachung. Gegen Düsseldorf lief der VfL nach einem feinen Freistoß-Tor von Ayhan (30.) zunächst einem Rückstand hinterher und hatte Glück, dass Hennings (31.) nicht gar umgehend auf 2:0 für die Fortuna stellte. Nach Mehmedis Ausgleich (34.) bog Wolfsburg nach dem Wechsel mit drei Toren binnen fünf Minuten durch Weghorst (54./59.) und Knoche (57.) auf die Siegerstraße ein. Nach Ramans Anschlusstor (66.) sorgte Weghorst mit seinem dritten Tor für den 5:2-Endstand.

Grifo ärgert den Ex-Klub

Am Dreier vorbeigeflogen: Thorgan Hazard (r.) und die Gladbacher Borussia.

Am Dreier vorbeigeflogen: Thorgan Hazard (r.) und die Gladbacher Borussia. picture alliance

Nach zuvor vier sieglosen Spielen mit zum Teil herben Pleiten kehrte Gladbach mit einem 1:0 in Mainz in die Erfolgsspur zurück und wollte nun gegen Freiburg auf dieser bleiben. Die Fohlen mussten zunächst aber einen Rückschlag wegstecken, ausgerechnet Ex-Gladbacher Grifo traf früh für die Gäste aus dem Breisgau (10.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, Pleas Tor zum 1:1 musste jedoch wegen einer fraglichen Hazard-Abseitsstellung erst noch durch den Videoassistenten überprüft werden (16.). Nach diesen flotten sechs Minuten verflachte die Begegnung, beide Teams neutralisierten sich weitgehend, auch wenn die Hecking-Elf insgesamt mehr vom Spiel hatte. Nach einer Stunde erhöhten die Fohlen die Schlagzahl und kamen auch zu einigen nennenswerten Abschlüssen, nur wollte das Tor nicht fallen. Am Ende kamen die Gladbacher nicht über ein 1:1 hinaus und patzten damit im Rennen um die Champions-League-Plätze - immerhin blieb die Borussia auch im 15. Heimspiel in Folge gegen Freiburg ungeschlagen.

mas/drmtru/las

Spieltagsbilder 26. Spieltag 2018/19