Bundesliga

Warum Kownackis Tor zu Recht nicht gezählt hat

Schiedsrichter Hartmann äußert sich nach dem Spiel

Warum Kownackis Tor zu Recht nicht gezählt hat

Dawid Kownacki trifft zum vermeintlichen 1:0 für Düsseldorf - allerdings aus Abseitsposition.

Dawid Kownacki trifft zum vermeintlichen 1:0 für Düsseldorf - allerdings aus Abseitsposition. imago

Der Frust saß tief, als Friedhelm Funkel am Montagabend vor das "Eurosport"-Mikrofon trat. Soeben hatte seine Mannschaft 0:3 gegen Eintracht Frankfurt verloren , obwohl sie zwischenzeitlich nahe am Ausgleich war. Erst in der Nachspielzeit kassierte sie durch Sebastien Hallers Doppelpack den K.-o.-Schlag - und Funkel war bedient.

Sein Unmut galt in erster Linie dem Schiedsrichtergespann um Robert Hartmann. ""Ich habe mich am meisten über den Schiedsrichter geärgert. Wir haben ein klares Tor nicht anerkannt bekommen", klagte Düsseldorfs Trainer und sprach in Bezug auf Dawid Kownackis Abseitstor nach nicht mal 120 Sekunden von einer "krassen Fehlentscheidung". Dann berichtete er gar von einer Entschuldigung der Unparteiischen - während des Spiels soll diese laut Funkel vom Vierten Offiziellen Benedikt Kempkes, zur Halbzeit von Schiedsrichter Hartmann selbst gekommen sein. Dabei verteidigte und erklärte der Referee nach der Partie seine Entscheidung bezüglich des Abseitspfiffs vor Kownackis aberkanntem Treffer.

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Was war passiert? Und was hatte es mit den Entschuldigungen auf sich?

Spielbericht

Die Partie am Montagabend war noch nicht mal zwei Minuten alt, als Frankfurts Jonathan de Guzman den Ball in der eigenen Hälfte versehentlich in den Lauf von Düsseldorfs Kownacki spielte. Dieser machte sich auf zum Eintracht-Tor - und überwand Schlussmann Kevin Trapp mit einem Flachschuss. Die Schiedsrichter pfiffen allerdings zuvor die Szene ab und entschieden auf Abseits, obwohl der gegnerische Spieler de Guzman den Pass gespielt hatte. Der entscheidende Punkt war dabei allerdings: Düsseldorfs Dodi Lukebakio hatte de Guzmans Zuspiel leicht abgefälscht - weshalb Kownackis Abseitsposition zu Recht als solche geahndet und der Treffer aberkannt wurde.

Hatten am Montag mehrfach Kontakt: Schiedsrichter Robert Hartmann (re.) und Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel.

Hatten am Montag mehrfach Kontakt: Schiedsrichter Robert Hartmann (re.) und Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel. imago

Dass Lukebakio den Ball kurz vor de Guzmans Pass mit der Hand berührt hatte? Auch hierzu bezog der Unparteiische Stellung: "Ich habe gehört, dass über verschiedene Medien kolportiert wird, dass wir das Tor wegen Handspiels zurückgenommen hätten. Das ist nicht so, ich habe das auf dem Spielfeld gar nicht wahrgenommen", so Hartmann nach dem Abpfiff.

Und dass Lukebakio keinen kontrollierten Pass gespielt hatte, ehe sein Teamkollege Kownacki traf? Ebenso unerheblich. Lukebakios Kontakt alleine ist maßgeblich - und Hartmanns Entscheidung somit korrekt.

Hartmann: "Ich habe einen Tick zu früh gepfiffen"

Warum aber entschuldigte sich der Referee dann aber nach Angaben Funkels beim Düsseldorfer Trainer? "Ich habe einen Tick zu früh gepfiffen", erklärte Hartmann - also bevor Kownacki den Treffer erzielte. So war der Videoassistent Felix Zwayer im Kölner Keller der Möglichkeit beraubt, das Tor anhand von Fernsehbildern zu überprüfen. Durch den verfrühten Pfiff handelte es sich somit um eine einfache Abseitsposition, die laut Regelwerk nicht vom Video-Schiedsrichter überprüft werden darf.

Aber: Selbst wenn sich Zwayer des Treffers angenommen hätte, wäre die Entscheidung dieselbe gewesen: Kein Tor für Düsseldorf. Hartmanns Schlusswort: "Es gibt Bilder, die belegen, dass als letztes ein Düsseldorfer am Ball war. Deswegen ist die Entscheidung am Ende des Tages richtig. Der Kontakt reicht aus, der ist definitiv gegeben."

lei

Bilder zur Partie Fortuna Düsseldorf - Eintracht Frankfurt