Bundesliga

Leverkusen: Warum Peter Bosz gefällt, dass seine Profis weniger sprinten

Leverkusens Trainer attestiert seiner Elf eine Entwicklung

Warum Bosz gefällt, dass seine Profis weniger sprinten

"Haben uns in unserer Spielweise gesteigert": Peter Bosz.

"Haben uns in unserer Spielweise gesteigert": Peter Bosz. imago

Es war so etwas wie der Running Gag der ersten Spiele unter Peter Bosz. In jeder Pressekonferenz bemängelte der neue Trainer "zu viele Ballverluste". Immer wieder - und ohne die Aussicht auf ein Ende. Das werde er noch die ganze Saison sagen, erklärte der seit Anfang Januar in Leverkusen tätige Trainer im Februar mit einem Lächeln. Denn jeder Ballverlust sei eben ein Ballverlust zu viel. Und somit der natürliche Feind des Bosz'schen Credos vom Ballbesitzfußball.

Vor dem Hannover-Spiel wurde Bosz nun mit einer anderen, aus Sicht des Trainers durchaus aussagekräftigen Statistik konfrontiert, nämlich mit der der Sprints. Bei diesen liegt Bayer 04 ligaweit an erster Stelle. Ein Fakt, der den 55-Jährigen nur bedingt zufrieden stellt. "Dass wir viele Sprints machen, heißt auch, dass wir oft den Ball verlieren", stellte Bosz den Zusammenhang zwischen Ballverlust und Gegenpressing sowie dem dafür nötigen läuferischen Aufwand her.

Die Sprintfähigkeit seiner Spieler schreibt Bosz Herrlich zu

Die Grundlage für die häufige Sprintfähigkeit seiner Kicker schreibt er seinem Vorgänger Heiko Herrlich zu. Die Tatsache, dass die Werkself-Profis die meisten Sprints der Liga anziehen "heißt, dass die Spieler schon vorher eine gute Kondition hatten", so Bosz, der sich allerdings freut, dass sich die Sprintwerte seiner Mannschaft derzeit rückläufig entwickeln.

"Ich bin einerseits stolz, dass sie so viele Sprints machen können. Andererseits bin ich es nicht, weil das heißt, dass wir oft den Ball verloren haben. Und in den letzten Wochen sieht man, dass wir weniger Sprints machen - weil wir weniger einfache Bälle verloren haben", erklärte der Trainer, der seine Mannschaft für diese Entwicklung lobt: "Ich habe hier oft über einfache Ballverluste gesprochen, aber in den letzten Wochen waren es weniger. Das heißt, dass wir uns in unserer Spielweise gesteigert haben." Und Bayer 04 sich nun mehr von Erfolg zu Erfolg spielt als "nur" von Sieg zu Sieg zu eilen.

Stephan von Nocks

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