Bundesliga

Lars Bender warnt vor 96: "Solche Spiele sind immer gefährlich" - Kapitän von Bayer 04 Leverkusen sieht Aus in den Pokalwettbewerben auch als Vorteil

Kapitän sieht Aus in den Pokalwettbewerben auch als Vorteil

Bender warnt vor 96: "Solche Spiele sind immer gefährlich"

Vor dem Comeback - und selbstbewusst gen Bundesliga-Ziel Europa: Lars Bender.

Vor dem Comeback - und selbstbewusst gen Bundesliga-Ziel Europa: Lars Bender. imago

Am Dienstag war es nur eine kurze individuelle Einheit auf dem Platz. Doch am Mittwoch möchte Lars Bender wieder voll angreifen. "Der Plan ist es, ab morgen ganz normal mit der Mannschaft zu trainieren und Richtung Wochenende so zu arbeiten, dass ich im Kader bin", sagt Leverkusens Kapitän, der auf eine längere Zwangspause zurückblickt als erwartet.

Der Ende Januar erlittene Muskelfaserriss hatte Nebenwirkungen gezeigt. "Es hat alles noch ein bisschen gehakt. Es sind ein paar andere Probleme mit aufgetreten. Deswegen sind wir am Wochenende auch gar kein Risiko eingegangen", erklärt Bender, warum seine Rückkehr mit Verzögerung erfolgt. Und gibt offen zu, dass er womöglich selbst etwas zu ungeduldig war: "Ich habe vielleicht auch wieder ein paar Prozent zu viel gepusht."

Spielersteckbrief L. Bender
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In Hannover möchte er nun wieder dabei sein. Und vor dem Spiel beim Tabellenvorletzten warnt er vor dem angeschlagenen Gegner, der zuletzt im Kellerduell beim VfB Stuttgart mit 1:5 unterging. "Solche Spiele sind immer gefährlich. Ich hätte mir gewünscht, dass Hannover am Wochenende nicht so auf die Mütze gekriegt hätte. Weil so immer auch eine gewisse Form von Wut dabei ist. Und entsprechend werden sie in das Spiel reingehen - und wahrscheinlich über sich hinauswachsen", mahnt Bender zu höchster Konzentration. Denn dann, so ist er sich sicher, hat Bayer alle Trümpfe in der Hand. Also sagt er: "Wenn wir es so seriös und so zielgerichtet angehen wie in den letzten Wochen, dann werden wir gewinnen. Und das müssen wir auch machen, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen."

Wir hatten schon nach dem ersten Rückrundenspiel das Gefühl, dass es in diese Richtung gehen kann.

Lars Bender

Bender spricht es nicht aus, aber es besteht kein Zweifel wovon er redet. Auch wenn die offizielle Vereinsdiktion "Europa" als Vorgabe vorsieht, haben die Profis selbst längst auch nach außen das Erreichen der Königsklasse als Ziel gesetzt. Grund dafür ist der Aufschwung unter Trainer Peter Bosz, der seit Jahresbeginn Bayer alte Stärke neu einflößt. "Wir hatten schon nach dem ersten Rückrundenspiel das Gefühl, dass es in diese Richtung gehen kann", sagt Bender. Und das obwohl Bayer damals 0:1 gegen Gladbach unterlag, allerdings bereits überzeugend aufspielte.

Bender weiß: "Wir kriegen Zeit zum Regenerieren"

In der Liga ging es seitdem mit Bayer steil bergauf. Im DFB-Pokal (bei Zweitligist Heidenheim) und in der Europa League (gegen FK Krasnodar) ereilte die Werkself aber jeweils das Aus. "In beiden Wettbewerben wäre viel möglich gewesen", trauert Bender den vergebenen Chancen hinterher, weiß aber, dass sich aus diesen eine große Möglichkeit in der Liga entwickeln kann. So räumt er den Vorteil ein, den Bayer durch das doppelte Pokal-Aus hat. "Das darf man so nicht sagen", betont er zwar erst, um dann doch ohne Umschweife festzustellen: "Jetzt können wir uns immer eine Woche auf jeden Gegner vorbereiten. Das tut der Mannschaft gut. Und wir kriegen Zeit zum Regenerieren. Der Fußball, den wir spielen, ist natürlich strapaziös. Da ist das sicher nicht von Nachteil." Genauso wie die Rückkehr des Kapitäns.

Stephan von Nocks