Bundesliga

"Rodic", Jovic, Kostic und die Schubladen

Frankfurt: Großes Hütter-Lob für die beiden Serben

"Rodic", Jovic, Kostic und die Schubladen

Zwei, die sich gefunden haben: Filip Kostic (li.) und Luka Jovic.

Zwei, die sich gefunden haben: Filip Kostic (li.) und Luka Jovic. imago

Wahrscheinlich hatte Born beim 3:0-Sieg der SGE einfach schon zu oft die Namen Luka Jovic und Filip Kostic benutzt, als er das für den südslawischen Sprachraum so übliche Suffix kurzerhand auch dem im hessischen Alsbach-Hähnlein aufgewachsenen Rode verpasste. Denn die beiden Serben lieferten in Hannover vor allem in der zweiten Halbzeit eine grandiose Show: Jovic bereitete das 1:0 durch Ante Rebic - der heißt wirklich so - vor, erzielte das 2:0 nach Vorlage von Kostic und legte dem Linksverteidiger im Gegenzug das 3:0 in der Schlussminute auf.

Besonders erwähnenswert, weil Youngster Jovic in der Anfangsphase noch eine Riesenchance vergab und den fast zwei Meter großen Hannover-Keeper Michael Esser nicht überlupfen konnte. "Viele würden an so einer Szene zerbrechen, aber er macht ein Tor und gibt zwei Assists", lobte Trainer Adi Hütter(ic) den Stürmer danach: "Er ist ja erst 21 Jahre alt, sehr empfänglich für Kritik, nimmt das an und setzt das um." Begeistertes Fazit des Österreichers: "Das ist schon großes Kino, was der Junge in dem Alter leistet."

Spielersteckbrief Kostic
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Spielersteckbrief Jovic
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Während Jovic als Führender der Torjägerliste ohnehin schon die ganze Saison alle Augen auf sich hat, fand die Wandlung des Filip Kostic ein wenig unter dem Radar statt. Als mit Hamburg und Stuttgart abgestiegener Offensivmann kam der 26-Jährige im Sommer, inzwischen ist er einer der stärksten Linksverteidiger der Liga.

"Oberste Schublade": Hütter adelt Kostic

Trainer Hütter wundert vor allem das Image in der Öffentlichkeit, das Kostic anheftete. "Als er im Sommer hierherkam, steckte er in der untersten Schublade. Das habe ich damals schon nicht verstanden. Wie kann so ein guter Spieler in eine solche Schublade rutschen? Jetzt gehört er in die oberste Schublade", sagt der Coach: "Er ist menschlich top, er ist mannschaftsdienlich, er ist bescheiden in seinem ganzen Auftreten und wie er im Klub mit den Mitarbeitern umgeht, das ist sensationell." Sportlich steht er ohnehin außer Frage: "Er kann in den Spielen immer noch zulegen und sorgt für Fakten auf dem Platz. Er spielt jetzt eine Position, die ihm niemand zugetraut hätte und ist physisch in einer sehr, sehr guten Verfassung."

Patrick Kleinmann