Bundesliga

Hannover: Wimmers heimliches "Endspiel"

Defensivmann "müsste jedes Mal auflaufen"

Hannover: Wimmers heimliches "Endspiel"

Erwies sich noch nicht als Stabilisator in der Defensive: Kevin Wimmer.

Erwies sich noch nicht als Stabilisator in der Defensive: Kevin Wimmer. imago

Es könnte ein heimliches "Endspiel" für ihn werden, dem womöglich in den nächsten Wochen noch weitere folgen. Am Sonntag in Stuttgart steht Kevin Wimmer vor seinem 17. Bundesliga-Einsatz für Hannover. Dort zählt man aufmerksam mit. Aufgrund einer im vergangenen Jahr vereinbarten Klausel bindet sich der bislang nur bis Juni vom englischen Zweitligisten Stoke City ausgeliehene 26-Jährige automatisch fest an 96, wenn er auf eine bestimmte Anzahl an Punktspielen in der laufenden Saison kommt – genauer: auf 24, die er entweder in der Startelf stehend oder aber per Einwechslung über mindestens 45 Minuten bestritten haben muss.

Bislang traf das für Wimmer in 13 seiner bisherigen Auftritte für die Niedersachsen zu. Bei noch elf verbleibenden Saisonspielen ist es also soeben noch theoretisch möglich, das doppelte Dutzend zu erreichen. "Er müsste jedes Mal auflaufen", bestätigt 96-Manager Horst Heldt dem kicker, "wenn er jedes Spiel mit der erforderlichen Einsatzzeit macht, greift offiziell die Option."

Spielersteckbrief Wimmer
Wimmer

Wimmer Kevin

Trainersteckbrief Doll
Doll

Doll Thomas

Somit erscheinen die kommenden Partien des Innenverteidigers in einem besonderen Licht, denn sie könnten pikante Folgen für den abstiegsbedrohten Bundesligisten haben. Wie bereits berichtet, verbirgt sich hinter besagter Klausel eine "Pflichtkaufoption" in der astronomischen Höhe von zwölf Millionen Euro – einer Summe, die alles bisher in Hannover Dagewesene in den Schatten stelle.

Nachverhandlungen möglich

Erstens aber ist ja ungewiss, ob es rein vertraglich zu dieser Situation käme. Zweitens bestünde dem Vernehmen nach die Möglichkeit von Nachverhandlungen zwischen den Klubs: Hannover könnte den Preis nicht stemmen. Stoke, auf der Insel aktuell 18. der 2. Liga, könnte das Geld gebrauchen, nicht aber den Spieler, der seinerseits auch selbst nicht zurückehren möchte.

Wimmer konnte bisher nicht überzeugen

Ein Agreement mit Verbleib in Hannover aber ist ebenso unwahrscheinlich. Der beiderseits mit hohen Erwartungen geschlossene Deal entpuppte sich als Enttäuschung. Als Wunschspieler von Ex-Trainer André Breitenreiter gekommen, erwies sich Wimmer - kicker-Notenschnitt: 4,14 – nicht als Stabilisator in der Defensive. Auch den neuen Coach Thomas Doll konnte der österreichische Nationalspieler bislang nicht überzeugen. Bei der jüngsten 0:3-Niederlage gegen Frankfurt kreidete der Breitenreiter-Nachfolger Wimmer das Gegentor zum 0:1 an und stellte ihn öffentlich dafür an den Pranger.

Michael Richter

Keiner toppt Streich: Die Amtszeiten der Bundesligatrainer