Bundesliga

Stuttgarter Befreiung - Wolfsburg rutscht aus Europa

Bayern zieht gleich, Fortuna blamiert Schalke, Frankfurt jubelt spät

Stuttgarter Befreiung - Wolfsburg rutscht aus Europa

Stuttgart jubelt fünfmal gegen Hannover - Kabak (li.) traf doppelt.

Stuttgart jubelt fünfmal gegen Hannover - Kabak (li.) traf doppelt. imago

Gomez eröffnet - Kabak und Zuber schnüren Doppelpacks

Das Abstiegsduell zwischen dem VfB Stuttgart und Hannover am Sonntagnachmittag war eine klare Angelegenheit - für die Schwaben! Die Weinzierl-Elf gewann 5:1 und distanziert damit den direkten Abstiegskonkurrenten auf fünf Zähler. Schon in der Anfangsphase bzw. ersten Halbzeit legten die Stuttgarter den Grundstein zum Sieg, führten schnell durch Gomez und bis zur Halbzeitpause 3:0. Winter-Neuzugang Kabak traf doppelt. Nach dem Seitenwechsel schaffte Zuber dasselbe, so dass die kleine Hoffnung der 96er durch Jonathas' Anschlusstor zum zwischenzeitlichen 3:1 schnell wieder zunichte gemacht wurde. In dieser Verfassung hat der Tabellensiebzehnte Hannover wenig Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Brooks-Tor als Werder-Wecker - Kruses Ausgleich

Zum Abschluss des 24. Spieltags spielte der VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen 1:1. Für die Niedersachsen traf Abwehrspieler Brooks zur Führung, doch Kruse glich für die Hanseaten aus. Die Niedersachsen waren fast eine Stunde tonangebend und verzeichneten auch ein klares Chancenplus - in der 54. Minute belohnte Brooks den Aufwand der Labbadia-Elf. Damit weckte der US-Amerikaner allerdings die bis dahin wenig offensivfreudigen Bremer, die in der verbleibenden Zeit auf den Ausgleich drängten. Joker Pizarro kam, Wolfsburg lauerte auf Konter, doch als nächstes jubelten die Bremer, als Kruse eine Flanke von Maximilian Eggenstein souverän verwertete. Durch das Remis rutscht Wolfsburg aus den Europapokalplätzen, Werders Hoffnung auf Europa köchelt auf Sparflamme weiter.

Bayern auf Augenhöhe - 5:1 in Gladbach

Bayern jubelt in Gladbach

Zum BVB aufgeschlossen: Bayern München feierte einen 5:1-Erfolg in Gladbach. Getty Images

Der FC Bayern erwischte im Topspiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstagabend einen Blitzstart. Lewandowski scheiterte nach weniger als 30 Sekunden frei vor Sommer, nach der folgenden Ecke köpfte Martinez zum 1:0 ein - nach 66 Sekunden. Diskussionswürdig allerdings der vorangegangene Schubser des Spaniers gegen Elvedi. Die Gäste blieben am Drücker, erhöhten durch Müller (11.) und hatten mehrere Chancen zur frühzeitigen Vorentscheidung. Torhüter Sommer hielt die Borussia jedoch mehrfach im Spiel - und Stindl brachte die Hausherren wieder ran (37.). Lewandowski nahm den Gladbacher kurz nach Wiederanpfiff mit dem nächsten Blitztor den Wind aus den Segeln (47.). Danach hatte Bayern die Partie im Griff, Gnabry (75.) und Lewandowski (Foulelfmeter, 90.+1) sorgten für den 5:1-Endstand. Der Dortmunder Vorsprung an der Spitze der Bundesliga ist damit aufgebracht. Der FCB (elf Siege aus den letzten zwölf Bundesligaspielen!) hat nach Punkten aufgeschlossen, liegt nur noch zwei Tore hinter dem BVB. Gladbach rutscht nach der dritten heftigen Heimpleite in Serie (0:3, 0:3, 1:5) auf Rang 4 ab und hat die Konkurrenz im Nacken.

Für Tedesco wird es eng: Schalke geht gegen Düsseldorf unter

Domenico Tedesco

Schwerer Gang vor die Schalker Fans: Domenico Tedesco nach dem 0:4 gegen Düsseldorf. Getty Images

Domenico Tedesco sieht mit dem FC Schalke 04 schweren Zeiten entgegen. Eine Woche nach dem Offenbarungseid in Mainz (0:3) und dem Rücktritt von Sportvorstand Christian Heidel kassierten die Königsblauen eine bittere 0:4-Heimpleite gegen Fortuna Düsseldorf. Einen ersten Treffer von Lukebakio hatte Schiedsrichter Dr. Felix Brych nach Video-Studium wegen eines Fouls in der Entstehung noch aberkannt, nach einem Handspiel von Nastasic verwandelte Fortunas Angreifer den berechtigten - auch erst nach Videostudium verhängten - Elfmeter zum 1:0 (35.). Nach dem Wechsel fiel Schalke dann auseinander. Kapitale Fehler im Spielaufbau mündeten in den Toren von Kownacki (62.) und Raman (68.), der Pole legte einen weiteren Treffer nach - 4:0 (85.)! Während der Auswärtscoup für Düsseldorf den nächsten großen Schritt Richtung Klassenerhalt bedeutet, richten sich die Schalker Blicke nun endgültig nach unten.

18 Spiele sieglos: Behrens vergibt FCN-Führung vom Punkt

Für den 1. FC Nürnberg setzte sich die Sieglos-Serie von nunmehr 18 Spielen im Heimspiel gegen Leipzig fort. Ein früher Foulelfmeter hätte dem Club neue Hoffnung im Abstiegskampf bescheren können, doch Behrens setzte seinen Versuch auf die Querlatte (10.). Das rächte sich: Als Konaté nach einer Ecke per Kopf verlängerte, schoss Klostermann zur Gäste-Führung ein (40.). Kurioses dann nach dem Wechsel: Der eigentlich bereits verwarnte Konaté sah nach einem Foul an Ishak Gelb - musste aber nicht vom Platz, weil seine Gelbe Karte vom Elfmeter (wie über den Stadionlautsprecher erklärt wurde) zurückgenommen worden war.

Verrückte Schlussminuten in Frankfurt: Eintracht siegt nach 1:2 noch

Eintracht Frankfurt drohte gegen 1899 Hoffenheim die erste Pflichtspiel-Niederlage des Jahres 2019. Die TSG hatte einen Rückstand durch Treffer von Joelinton (43.) und Belfodil (60.) gedreht. Doch nach der Gelb-Roten-Karte gegen Adams (65.) kippte die Partie: Der Frankfurter Dauerdruck mündete im Ausgleich durch Haller (89.) - und in der sechsten Minute der Nachspielzeit köpfte der eingewechselte Paciencia nach starker Haller-Vorlage tatsächlich noch den 3:2-Siegtreffer.

Weniger dramatisch ging es in Leverkusen zu, wo Bayer durch Treffer von Aranguiz (4.) und Bailey (73.) einen ungefährdeten 2:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg einfuhr. Anschluss zu den Europacup-Plätzen hält auch Hertha BSC. Die Berliner gerieten gegen Mainz kurz nach der Pause zwar durch ein Eigentor von Stark in Rückstand (46.). Doch Grujic glich nur vier Minuten später aus, ehe Stark vom Pechvogel zum Matchwinner avancierte (60.). Hertha zieht in der Tabelle damit an Hoffenheim vorbei.

Reus-Comeback in Augsburg - und zwei BVB-Nackenschläge

Dong-Won Ji (vorne)

Dickes Ausrufezeichen! Dank Doppelpacker Dong-Won Ji gelang dem FC Augsburg ein 2:1-Sieg gegen Tabellenführer Borussia Dortmund. imago

Mit der Rückkehr von Kapitän Reus sollte Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund wieder in Fahrt kommen. Doch 90 gespielte Minuten in Augsburg später blieb die Erkenntnis, dass beim BVB weiterhin der Wurm drin ist. Denn ein leidenschaftlicher FCA schlug unter teils starkem Regenfall die zweimal schwer patzenden Schwarz-Gelben (Zagadou und Hakimi) auch dank eiskalter Chancenverwertung von Doppelpacker Dong-Won Ji (24., 68.) mit 2:1 - und landete damit selbst in bedrohter Lage einen wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Am Ende drückten die Westfalen zwar nochmals, doch mehr als der Anschluss durch Joker Paco Alcacer (81.) sprang nicht heraus, was auch an einem überragenden Keeper Kobel lag. Die bittere Erkenntnis aus Dortmunder Sicht: Aus den vergangenen sieben Pflichtspielen steht nur ein Sieg zu Buche (3:2 gegen Leverkusen) - und Rang 1 ist mehr denn je in Gefahr.

kon