Bundesliga

FC Augsburg: Manager Stefan Reuter stützt Trainer Manuel Baum - und fordert die Mannschaft

Augsburg arbeitet das Debakel in Freiburg auf

Reuter stützt Baum - und fordert die Mannschaft

Treue: FCA-Manager Stefan Reuter (li.) erneuerte am Montag sein Bekenntnis zu Trainer Manuel Baum.

Treue: FCA-Manager Stefan Reuter (li.) erneuerte am Montag sein Bekenntnis zu Trainer Manuel Baum. imago

Zwei Tage nach dem 1:5 in Freiburg, bei dem sich der FCA erschreckend wehrlos und lasch präsentiert hatte, erneuerte Reuter sein Bekenntnis zum Trainer: "Wir halten in jedem Fall an Manuel Baum fest und wollen diese Diskussion überhaupt nicht", betonte der 52-Jährige. Stattdessen sieht Reuter die Spieler in der Pflicht: "Wir haben eine klare Forderung an die Mannschaft, die Grundtugenden zu zeigen."

Mentalität, Aggressivität, Behauptungswillen, Zweikampf- und Laufstärke - in Freiburg ließen die Augsburger Profis all diese elementaren Eigenschaften vermissen. Wie so eine blutleere Leistung zustande kam und sich künftig vermeiden lässt, war zentrales Thema einer ausführlichen Besprechung am Sonntag. "Die Spieler waren unglaublich selbstkritisch. Das ist Grundvoraussetzung, um die richtigen Schlüsse und Lehren zu ziehen", berichtete Reuter und fügte an: "Es ist wichtig, dass du nach den Worten auch Taten folgen lässt."

Am Freitag gegen Dortmund "in der Bringschuld"

Auch Baum hob die Selbstkritik seiner Profis hervor. Wo die Ursachen für das Debakel liegen und was künftig anders gemacht werden soll, daraus macht der FCA allerdings ein Geheimnis. "Wir haben Lösungsansätze herausgearbeitet. Es ist mir aber ganz wichtig, dass das intern bleibt", sagte Baum. Wie der FCA den Weg aus der anhaltenden Krise finden will, bleibt vor dem Spiel gegen Dortmund am Freitag (20.30 Uhr) also vage und abstrakt. "Am wichtigsten ist, dass man es am Freitag auf dem Platz sieht", meinte Baum. "Wir sind alle in der Bringschuld, vor allem was die Art und Weise betrifft. Wir sind allen schuldig, dass wir um jeden Zentimeter kämpfen."

Es sind Ideen da, wie Impulse gesetzt werden können und wie man das ein oder andere mehr rauskitzelt.

FCA-Manager Stefan Reuter

Vor dem Spiel in Freiburg hatte Baum explizit betont, dass Mentalität und Wille entscheidend seien. Mit ihrer Nicht-Leistung verhöhnte die Mannschaft die Worte ihres Trainers. Es war ein Auftritt, der alles infrage stellt: die Einstellung der Spieler, das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft, das Festhalten an Baum. Die heftige Trainerkritik von Martin Hinteregger taten die Verantwortlichen Ende Januar als Einzelmeinung ab. Doch immer wieder lassen Indizien Zweifel an dieser Einschätzung aufkommen.

Baum aber versichert, dass er die Mannschaft weiter hinter sich spüre: "Hundertprozentig, daran gibt es gar keinen Zweifel. Diese Interpretationen gehen völlig in die falsche Richtung. Wir ziehen alle an einem Strang." Ein Rücktritt kommt für den 39-Jährigen "definitiv nicht" infrage: "Ich bin zu hundert Prozent überzeugt, dass wir die Klasse halten und gegen jeden Widerstand ankämpfen."

Baum muss Änderungen an seiner Arbeitsweise vornehmen

Reuter deutete allerdings an, dass der Trainer Veränderungen an seiner Arbeit vornehmen müsse: "Es sind Ideen da, wie Impulse gesetzt werden können und wie man das ein oder andere mehr rauskitzelt. Das wurde intern besprochen", sagte der Manager, ohne Details zu nennen.

Baum sagte, dass er auf Anregungen aus dem Team eingehen werde: "Das ist immer ein Prozess, du musst situationsbedingt Sachen verändern, die Mannschaft spielt da eine große Rolle." Ob diese Maßnahmen fruchten, muss die Partie gegen Dortmund zeigen. Oder wie Reuter sagt: "Entscheidend ist die Reaktion auf dem Platz."

David Bernreuther

Bilder zur Partie SC Freiburg - FC Augsburg