"Das war sicherlich ein Tiefschlag", sagte Doll nach Abpfiff bei "Sky" und meinte damit das zwischenzeitliche 2:0 von Luka Jovic. Der Serbe war in sieben Meter Torentfernung in absolut zentraler Position sträflich freigestanden und hatte das dann auch gleich genutzt, um sein Tor zu machen.
"Wir hatten eine 3:1-Situation", stellte Doll fest und übte Kritik am Abwehrverhalten seiner Spieler: "Im Sechzehner hat ein Verteidiger am Mann zu stehen und nicht im Raum. Auf dem Niveau darf das nicht passieren." Das hatten die Niedersachsen in dieser Szene aber nicht berücksichtigt und mussten dann mit den Konsequenzen leben. "Das bricht dir das Genick." Ebenso wenig gefiel dem 52-Jährigen das Verhalten seiner Elf vor dem 0:1. "Da haben wir genau das gemacht, was wir nicht machen wollten: Den Ball durchs Zentrum spielen - und dann kriegen wir den Konter."
Allerdings empfand Doll nicht alles als schlecht, vielmehr sah der Coach auch positive Aspekte seiner Mannschaft. So lobte er den Auftritt seiner Schützlinge in der ersten Hälfte. Da habe die Mannschaft es "vernünftig gemacht - vom Läuferischen her und von der Aggressivität".
Dennoch gab es auch in dieser Phase kritische Situationen, die letztlich in Eins-gegen-eins-Situationen mündeten. "Manchmal rutscht jemand aus", zeigte Doll Verständnis und hob hervor, dass so etwas kaum trainiert werden könne. Spielabläufe kann man aber trainieren - und das steht den Niedersachsen nun auch bevor. "Uns fehlt derzeit die Coolness", sagte Doll und meinte damit die Tatsache, dass die Hannoveraner nicht nur gegen Frankfurt ein ums andere Mal zu hektisch agiert haben und so Ballverluste produzierten.
Deshalb müsse man jetzt "die Abläufe trainieren", um für die zukünftigen Aufgaben besser gewappnet zu sein. Und die haben es in sich, denn am kommenden Sonntag steht schon der Keller-Kracher beim VfB Stuttgart bevor (LIVE! ab 15.30 Uhr bei kicker.de).
