Horst Heldt durfte am Donnerstagabend alles aus der Nähe bestaunen. Der Manager von Hannover 96 war zu Gast in der Frankfurter Commerzbank-Arena und sah eine fantastische Leistung der Eintracht beim 4:1 im Europa-League-Spiel gegen Schachtar Donezk. "Frankfurt spielt eine beeindruckende Europapokal-Saison. Das ist herausragend gut. Man kann ihnen nur gratulieren. Angst habe er aber nicht vor der Mannschaft, die am Sonntag (15.30 Uhr) in Hannover zu Gast sein wird. "Angst habe ich selten gehabt im Fußball", erzählt Heldt , "sondern höchstens mal im Flieger".
Trainer Thomas Doll, der von 1993 bis 1996 in Frankfurt gespielt hat, weiß, dass am Sonntag "viel Geschwindigkeit auf uns zukommt." Besonders die Frankfurter Offensivabteilung mit Luka Jovic, Ante Rebic und Sebastian Haller sorgt bei allen Gegnern für großen Respekt. "Die Eintracht spielt eine gute Saison. Wir machen uns aber mehr Gedanken um uns selbst und sollten uns auch nicht kleiner machen, als wir sind", meint Doll.
Mut machen die bisherigen drei Spiele unter dem neuen Trainer aber auch nicht. Gegen Leipzig und in Hoffenheim kassierte 96 nach schlechten Leistungen deutliche Niederlagen und gegen Nürnberg reichte es zwischenzeitlich trotz wenig überzeugender Darbietung immerhin zum dritten Saisonsieg.
14 Punkte nach 22 Spielen sind allerdings eine ernüchternde Bilanz. Dank des Schneckenrennens am Tabellenende ist der Kampf um den Klassenerhalt aber immer noch offen. "Ich weiß nicht, wie viele Punkte wir am Ende brauchen werden", sagt Doll, "aber wir sind noch einigermaßen dabei. Wir haben noch eine Chance, in der Liga zu bleiben. Normalerweise ist man mit dieser Punktzahl abgeschlagen."
Klar ist, dass 96 in dieser Saison zu selten erstligatauglich aufgetreten ist und viel zu oft enttäuscht hat. Deshalb fordert Doll: "Wir müssen sehen, dass wir mal aus dem Quark kommen. Diese Chance haben wir am Sonntag." Gunnar Meggers