Bundesliga

Bayer Leverkusen mit den Bender-Zwillingen in Dortmund

"Vielleicht machen es die Spieler in Leverkusen besser als die in Dortmund"

Bosz: Eine Spitze Richtung Dortmund

Kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück: Leverkusens Trainer Peter Bosz.

Kehrt an die alte Wirkungsstätte zurück: Leverkusens Trainer Peter Bosz. imago

Nach dem "Endspiel" ist vor dem Topspiel. Es geht Schlag auf Schlag für Peter Bosz und Bayer 04 in diesen Tagen. Nach dem enttäuschenden 1:1 gegen FK Krasnodar rückt nun die Partie des Tabellenfünften beim Spitzenreiter in Dortmund in den Fokus. Dort erhofft sich Peter Bosz am Sonntag wieder das Bundesliga-Gesicht von Bayer, nachdem die Werkself nach dem K.o. im Achtelfinale des DFB-Pokals in Heidenheim seit Donnerstag auch die Europa League abhaken kann, in der die Leistung gegen die Russen "das Schlechteste war, was ich von der Mannschaft gesehen habe", so Bosz.

Seiner Rückkehr nach Dortmund, wo er im Dezember 2017 nach sechs Monaten als BVB-Coach beurlaubt worden war, blickt er ohne Groll entgegen. "Die Zeit war kurz, aber sie war gut", sagt der Trainer, "es freut mich, in diesem Stadion die super Fans, die Gelbe Wand, wieder zu sehen, aber auch die Mitarbeiter, weil dort auch sehr gute Menschen waren, und auch die Spieler, die aus meiner Zeit noch da sind."

Sind wohl wieder einsatzbereit: Die Bender-Zwillinge Lars (li.) und Sven von Bayer Leverkusen.

Sind wohl wieder einsatzbereit: Die Bender-Zwillinge Lars (li.) und Sven von Bayer Leverkusen. imago

Bender-Zwillinge sind wohl einsatzbereit

Von einer besonderen Bedeutung für sich persönlich sprach Bosz nicht, der am Sonntag den gegen Krasnodar nach einer Sprunggelenkverletzung nur auf der Ersatzbank sitzenden Abwehrchef Sven Bender wieder in die Startelf beordern dürfte. Dessen Zwillingsbruder Lars, zuletzt mit einem Faserriss im Oberschenkel außer Gefecht, ist offenbar bereit für die Rückkehr ins 18-er-Aufgebot. "Es kann sein, dass er im Kader steht", so Bosz. Ebenfalls einsatzbereit soll Kai Havertz sein, der gegen Krasnodar mit Charles Kaboré mit den Köpfen zusammengeprallt war und im Laufe der Partie ausgewechselt wurde. "Kai hat mittrainiert. Es geht ihm gut. Er hat ein bisschen Kopfschmerzen, aber das gehört auch dazu - die hatte ich auch heute Nacht", erklärte der Trainer in Anspielung auf seine nochmalige Betrachtung der 90 Minuten per Video.

Bosz setzt auch in Dortmund auf Offensive

Unabhängig vom Ausscheiden aus der Europa League hält Überzeugungstäter Bosz natürlich an seiner grundsätzlichen Ausrichtung fest und möchte, dass seine Mannschaft auch in Dortmund möglichst offensiv agiert. "Alle haben gesehen, wie wir im vergangenen Monat gespielt haben. Das versuchen wir jedes Mal. Zuhause, aber auch auswärts. Da weiß man schon, wie wir in Dortmund gerne auftreten möchten", so der 55-Jährige.

Auf Nachfrage widersprach Bosz auch der Einschätzung, dass er seine aktuelle Elf etwas vorsichtiger und mit mehr Absicherung spielen lassen würde als damals seine Dortmunder Mannschaft. "Das ist ein falscher Eindruck. Ich wollte auch in Dortmund gerne so spielen. Da gibt es keinen Unterschied, was mich betrifft", erklärte Bosz, "aber vielleicht machen die Spieler in Leverkusen das besser als es damals die in Dortmund gemacht haben." Ein Lob für seine Profis, die zuletzt vier Liga-Siege in Serie einfuhren. Und zwischen den Zeilen auch die Feststellung Boszs, dass er beim BVB eben nicht an einer zu riskanten Spielidee, sondern an dem nicht für seine Spielidee vorhandenen Personal gescheitert sei.

Stephan von Nocks

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