Nach den insgesamt wenig sehenswerten 90 Minuten in Gelsenkirchen drehten sich die meisten Diskussionen um Schiedsrichter-Entscheidungen, weniger um spektakuläre Torszenen, denn die hatte es auf Schalke kaum gegeben.
Größte Aufreger neben der aus Freiburger Sicht unberechtigten Gelb-Roten Karte für Linksverteidiger Christian Günter war der zunächst gegebene, dann wieder zurückgenommen Hand-Elfmeter für die Breisgauer.
"Aus meiner Erfahrung ist es doch so, dass der Video-Schiedsrichter nur eingreifen soll, wenn eine glasklare Fehlentscheidung vorliegt", sagte Streich. Dann, so sinnierte Freiburgs Trainer, hätte die zunächst gefällte Entscheidung von Schiedsrichter Frank Willenborg Bestand haben müssen, der sogleich auf den Punkt gezeigt hatte, als Omar Mascarell den Ball gegen den Arm bekam.
In vergleichbaren Situationen hatte es bereits Elfmeter gegeben
Nach dem Hinweis aus Köln und dem Studium der Fernsehbilder nahm Willenborg den Elfmeter zurück. Nachvollziehbar, aber streng genommen eben keine glasklare Fehlentscheidung, weil in vergleichbaren Situationen tatsächlich schon Hand-Elfmeter gepfiffen wurden.
Streichs generelle Gedanken zu dem Thema: Bei Toren, so der Freiburger Trainer, traue sich schon keiner mehr so richtig zu jubeln, weil zunächst mal alles unter Vorbehalt geschieht. "Ich bin altmodisch und konservativ, ich hätte das Spiel lieber so, wie es vorher war", ohne Videobeweis also. "Gerechter wäre das nicht", gibt Streich zu, "aber es wäre der Fußball, den ich kennen gelernt habe die letzten 30 Jahre."