Bundesliga

"So ein Ei": Davie Selke und Hertha BSC hadern mit Pizarro-Tor - Berlin spielt gut, bringt die 1:0-Führung aber nicht über die Zeit

Berlin spielt gut, bringt die 1:0-Führung aber nicht über die Zeit

"So ein Ei": Selke und Hertha hadern mit Pizarro-Tor

Zwischen Torjubel, Fassungslosigkeit und Enttäuschung: Hertha-Profi Davie Selke.

Zwischen Torjubel, Fassungslosigkeit und Enttäuschung: Hertha-Profi Davie Selke. imago

Berlins Trainer Pal Dardai präsentierte sich nach dem bitteren 1:1 gegen Werder Bremen am Samstagabend gefasst - obwohl seine persönliche Horrorserie gegen die Hanseaten nahtlos weiterging (zwischen 1997 und 2011 als Hertha-Profi mit 13 Pleiten, als Coach noch gänzlich ohne Sieg). Seine Worte gegenüber "Sky", die sich besonders auf die erste Halbzeit (Pfosten Selke, Latte Ondrej Duda) bezogen: "Nach der ersten Halbzeit müssen wir 2:0, 3:0 führen. Dann hast du die Probleme nicht. In der Endphase war dann Hektik."

Besonders das kuriose Freistoßtor von Claudio Pizarro in der sechsten Minute der Nachspielzeit, das zweimal abgefälscht wurde (entscheidend von dem zurücklaufenden Valentino Lazaro), blieb dem Ungar dabei natürlich haften - obwohl er es erst gar nicht gesehen hatte: "Das ist ein Zufallsprodukt. Den Freistoß habe ich mir nicht mehr angeschaut, da habe ich mich einfach weggedreht. Das ist schmerzhaft."

Spielersteckbrief Lazaro
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Spielersteckbrief Selke
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Kalou kennt Pizarro

Sein Schützling Salomon Kalou, der Pizarro aus gemeinsamen Tagen beim FC Chelsea gut kennt, hatte das Gegentor ebenfalls im Gefühl gehabt: "Wir sind sehr enttäuscht. Doch wir haben gewusst, dass ein Fehler zu einem Gegentor führen kann. Und ich wusste, dass er es unter der Mauer versuchen wird. Claudio ist einfach ein cleverer Spieler."

Selke hadert mit deutlichen Worten

Clever hin oder her. Sei's drum! Für Torschütze Davie Selke, der das zwischenzeitliche 1:0 besorgt hatte, stand lediglich die pure Enttäuschung im Vordergrund. Der frühere Bremer (33 Bundesliga-Spiele und neun Tore zwischen 2013 und 2015) sprach kurz nach Spielschluss frei heraus - und merkte unumwunden an: "Ich kann das alles gerade nicht wirklich in Worte fassen, das ist schon ein ziemlicher Rückschlag für uns heute, dass das am Ende noch ein Unentschieden ist. Das fühlt sich an wie eine Niederlage. Wir haben mit Herz und Leidenschaft verteidigt, haben alles gegeben - und fangen uns dann so ein Ei." Auf nochmalige Nachfrage sagte Selke nur noch: "Das ist ein ganz krummes Ding gewesen. Wie der Ball da noch abgefälscht wird, das gibt es eigentlich gar nicht - unfassbar, bitter."

Gelb! Ibisevic spielt nicht mal und fehlt

Vedad Ibisevic

Sah als Auswechselspieler Gelb: Vedad Ibisevic. imago

Irgendwie passend zur kuriosen Schlussphase handelte sich auch noch der etatmäßige Kapitän Vedad Ibisevic, der wie zuletzt auf der Bank saß und Selke den Vortritt lassen musste, bei einer Rudelbildung kurz hinter der Seitenauslinie seine 5. Gelbe Karte ein - und fehlt damit beim FC Bayern München am kommenden Samstag (15.30 Uhr). Dabei gefiel Trainer Dardai das Fingerspitzengefühl von Schiedsrichter Sören Storks gar nicht - schließlich rauften in dieser Szene kurz vor Schluss reichlich viele Spieler miteinander: "Er soll nicht Ibisevic bei der einen Szene Gelb geben. Da kann er bei der anderen Bank fünf Gelbe Karten geben."

mag

Bilder zur Partie Hertha BSC - Werder Bremen