Es war zeitweise ein kurioses Spiel in der Pre-Zero-Arena in Sinsheim: Die TSG feuerte aus allen Rohren in Richtung Tor von Hannover 96, das bis auf Torwart Michael Esser kaum Gegenwehr zeigte. Am Ende standen 27 Torschüsse für die TSG zu Buche - allerdings nur drei Tore. Schon vor dem Spiel gegen die Niedersachsen standen die Kraichgauer mit einer Chancenverwertung von 22,9 Prozent auf dem drittletzten Platz der Bundesliga. Und auch gegen defensiv völlig überforderte 96er ließ die 1899-Offensive Großchance über Großchance liegen.
"Wir hätten schon höher gewinnen müssen. Wir haben den Gegner über 90 Minuten unfassbar dominiert und in der zweiten Halbzeit locker sieben oder acht Hundertprozentige vergeben", sagte auch TSG-Coach Julian Nagelsmann nach der Partie bei "Sky". "Ich bin zufrieden, aber wir können es definitiv besser. Wir haben Hannover zu keiner Zeit zur Entfaltung kommen lassen und hatten auch etwas Pech", ergänzte der Trainer, der besonderes Lob für Kerim Demirbay fand: "Er hat letzte Woche kein gutes Spiel gemacht, dann aber schon unter der Woche gezeigt, dass es wieder besser wird. Heute hat er sehr dominant gespielt, eine super Partie gemacht."
Spielersteckbrief N. Schulz
Bundesliga - 22. Spieltag
Trainersteckbrief Nagelsmann
TSG Hoffenheim - Vereinsdaten
Gründungsdatum
01.07.1899
Vereinsfarben
Blau-Weiß
Chancenverwertung als Gefahr für Europa?
Ebenfalls zwei dicke Chancen vergab Verteidiger Nico Schulz gegen Hannover. Innerhalb weniger Minuten scheiterte er zweimal an 96-Keeper Esser. "Wir müssen natürlich vorne konsequenter unsere Tore machen. Aber wir haben trotzdem 90 Minuten lang ein souveränes Spiel gezeigt", sagte Schulz nach Abpfiff. Seinen ersten Versuch hatte der Hannoveraner Keeper an die Latte gelenkt, von wo der Ball genau vor die Füße von Nadiem Amiri fiel. Der stand drei Meter vor dem leeren Tor, doch sein Schuss wurde von Hannovers Kevin Wimmer abgeblockt - ebenfalls eine hundertprozentige Chance.
Doch trotz der schwachen Chancen-Ausbeute herrscht in Hoffenheim gute Stimmung. Durch den überlegenen Sieg gegen Hannover rückten die Kraichgauer bis auf Rang sieben vor - und sind damit wieder ganz nah dran an den europäischen Plätzen. Allerdings könnte das Auslassen bester Gelegenheiten den Hoffenheimern auf dem Weg dorthin noch einen Strich durch die Rechnung machen. Am kommenden Montag (ab 20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) tritt die TSG bei RB Leipzig an - dem künftigen Arbeitgeber von Coach Nagelsmann.
