Bundesliga

Mascarell winken neue Möglichkeiten auf Schalke

"Es war eine harte Zeit für mich"

Mascarell winken neue Möglichkeiten auf Schalke

Wechsel in der 33. Minute: Omar Mascarell (l.) kommt für Sebastian Rudy.

Wechsel in der 33. Minute: Omar Mascarell (l.) kommt für Sebastian Rudy. imago

Es lässt sich trefflich darüber streiten, ob Sebastian Rudys Auswechslung nach nur 33 Minuten nun gerechtfertigt war, weil er schwach spielte, oder ob es nicht viel sinnvoller gewesen wäre, den passsicheren, aber nicht sonderlich zweikampfstarken Mittelfeldspieler in einem Spiel mit voraussichtlich wenig Ballbesitz erst gar nicht aufzubieten. Unstrittig dagegen war die Maßnahme Domenico Tedescos, für Rudy in Omar Mascarell eine Defensivkraft fürs Zentrum zu bringen, um das eigene Spiel zu stabilisieren und ein Mehr an Aggressivität aufzubieten.

Der Spanier, vor der Saison für zehn Millionen Euro von Real Madrid verpflichtet, war im Winter fast schon wieder weg. Der VfB Stuttgart zeigte sich interessiert. Doch als sich beim Spiel in Berlin sowohl Benjamin Stambouli als auch Alessandro Schöpf und Steven Skrzybski verletzten, schob Schalke dem Geschäft einen Riegel vor. Mascarell musste bleiben - obwohl der 26-Jährige sportlich in der Hinrunde fast gar keine Rolle gespielt hatte (169 Spielminuten verteilt auf vier Bundesliga-Einsätze).

Spielersteckbrief Mascarell
Mascarell

Mascarell Omar

Hartes erstes Halbjahr und noch keine Bestform

Doch jetzt winken ihm neue Möglichkeiten auf Schalke: Nach 20 Minuten im Pokal gegen Düsseldorf (4:1) durfte er sich jetzt in München immerhin 57 Minuten lang zeigen - ohne dabei zu glänzen (kicker-Note 4,5). Die dünne Personaldecke der Königsblauen macht es wahrscheinlich, dass weitere Einsätze hinzukommen werden.

"Es war eine harte Zeit für mich", sagt Mascarell über sein erstes Halbjahr auf Schalke. Doch er habe im Verlauf seiner Karriere gelernt, dass es im Fußball mitunter schnell gehen könne - so wie am Samstag: "Du musst immer bereit sein, für den Fall, dass deine Chance kommt. Denn dann musst du da sein." Dass ihm noch etwas zu seiner Bestform fehlt, verschweigt er nicht. Das sei normal nach einer längeren Zeit ohne regelmäßige Spielpraxis. Aber er fühle sich körperlich fit, um die gewünschte Aggressivität auszustrahlen. Was noch etwas fehle, sei Selbstvertrauen. "Das wird kommen, wenn ich weiter hart arbeite."

"Jedes Spiel wie ein Finale betrachten"

Selbstbewusste Spieler, die die nötige Mentalität mitbringen - die kann Schalke in der aktuellen Situation gut gebrauchen. Der Vizemeister aus der Vorsaison rangiert mit sieben Punkten Vorsprung auf dem Relegationsplatz auf Platz 14. Der Abstand auf die obere Tabellenhälfte liegt dagegen bereits bei acht Zählern. Wie also umgehen mit dieser für den Klub so schwierigen Situation? Mascarell hat einen einfachen Rat: "Wir müssen jetzt jedes Spiel wie ein Finale betrachten, uns nur auf diese 90 Minuten konzentrieren. Das ist die Mentalität, die wir brauchen."

Matthias Dersch

Bilder zur Partie Bayern München - FC Schalke 04