Die zweite Hälfte war erst wenige Augenblicke alt, die Gastgeber lagen nach den ersten 45 Minuten aussichtslos 1:4 zurück - und auf einmal hallte durch die Opel-Arena: "Steht auf, wenn ihr Mainzer seid". Die Anhänger der Rheinhessen sorgten für eine beeindruckende Atmosphäre und unterstützten ihr Team auch im zweiten Abschnitt, obwohl die Partie längst verloren war.
Das lag vielleicht auch daran, dass der Pausenstand deutlicher war als die tatsächlichen Kräfteverhältnisse. "Es hat sich gar nicht so schlecht angefühlt auf dem Platz", sagte etwa Daniel Brosinski nach dem Spiel im "Eurosport"-Interview. "Leverkusen war brutal effektiv", meinte der Mainzer Abwehrspieler. Und: "Wir hatten selbst zwei, drei richtig gute Chancen."
Doch Mainz nutzte seine Möglichkeiten nicht - und in der Defensive "ging es ein bisschen zu schnell" (Brosinski) für den FSV. Sobald Bayer aufs Gaspedal trat, war die neuformierte Dreierkette um Stefan Bell, Alexander Hack und Moussa Niakhaté rasch überfordert. Deshalb stellte Trainer Sandro Schwarz zur Pause um und richtete seine Elf in einem 4-4-2 aus.
Schwarz fand: "Es war ein offenes Spiel in der ersten Halbzeit." Das höre sich zwar "komisch" an, Bayer habe "Kleinigkeiten ausgenutzt", meinte der Mainzer Coach, aber: "Wir waren trotz allem sehr aktiv." Dem war nicht zu widersprechen, zur Wahrheit gehört aber auch, dass das Team - zumindest im ersten Abschnitt - in der Defensive den Ansprüchen der Bundesliga nicht genügte.
Auch Schwarz räumte ein, dass seine Mannschaft letztlich "verdient verloren" habe. Brosinski formulierte es noch deutlicher. Er machte klar: "Wenn wir so weiterspielen, wird es auf jeden Fall knapp."