Bundesliga

VfB geht in Düsseldorf unter - Werder-Euphorie hält an

Überblick: Bayern nutzt Borussen-Patzer - BVB gibt 3:0 her

VfB geht in Düsseldorf unter - Werder-Euphorie hält an

Jubel im Jubiläumstrikot: Torschütze Johannes Eggestein (r.) schreit seine Freude heraus.

Jubel im Jubiläumstrikot: Torschütze Johannes Eggestein (r.) schreit seine Freude heraus. imago

Fünf Tage nach dem Pokal-Coup in Dortmund wirbelte Werder Bremen den FC Augsburg in den Jubiläumstrikots zum 120. Klub-Geburtstag am Sonntag gehörig durcheinander: Rashica (5./28.) und Johannes Eggestein (27.) schossen eine komfortable 3:0-Pausenführung heraus. Auch der FCA kam zu einigen guten Chancen, verpasste es aber, noch einmal heranzukommen. So sorgte Möhwald für den Schlusspunkt zum 4:0-Endstand. Werder hält Anschluss an die Europacup-Plätze, Augsburg befindet sich weiterhin in Abstiegsnöten.

Fortuna: Zehn Punkte vor Platz 16!

Der VfB Stuttgart hätte diese zum Abschluss des Spieltags noch vergrößern und mit einem Sieg in Düsseldorf mit dem FCA gleichziehen können - doch davon waren die Schwaben weit entfernt. Karaman nutzte eine von mehreren Fortuna-Chancen in der ersten Hälfte zur verdienten Pausenführung. Kurz nach Wiederanpfiff legte Fortuna-Kapitän Fink mit einem sehenswerten Schlenzer nach (49.). Der VfB hinterließ zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, eine Aufholjagd starten zu können - und fing sich durch Raman gar noch das 0:3 (85.). Irgendwie sinnbildlich: Gonzalez sah nach Videobeweis in der Nachspielzeit nach einer Tätlichkeit noch Rot. Für VfB-Coach Markus Weinzierl wird die Luft nun dünner. Ganz anders die Fortuna: Der Aufsteiger hat schon zehn Punkte Vorsprung auf Platz 16!

Lewandowski kontert Kutucu - Bayern wieder Zweiter

Robert Lewandowski

Hatte seinen Anteil am FCB-Sieg: Robert Lewandowski. imago

Das Topspiel am Samstagabend hatte viel Tradition zu bieten: Der FC Bayern hatte Schalke zu Gast - das 98. Aufeinandertreffen dieser beiden Klubs in der Bundesliga. Sportlich geriet die Partie rasch zu einer recht einseitigen Sache: Der FCB agierte druckvoll und belohnte sich früh: Nach Bentaleb-Fehler schickte James Lewandowski auf die Reise, dem Bruma den Ball im Sechzehner in letzter Sekunde wegspitzelte. Allerdings hatte der Niederländer Pech, da er das Leder ins eigene Tor bugsierte (11.). In der Folge blieben die Münchner am Drücker, legten aber nicht nach und wurden nach 25 Minuten eiskalt erwischt: Der erst 18-jährige Bundesliga-Startelf-Debütant Kutucu schloss einen Konter mustergültig ab - erste Chance, gleich drin. Die Antwort der Gastgeber kam jedoch rasch: James fand Lewandowski, der die Weichen wieder auf Sieg stellte.

Die Führung der Bayern war zweifellos verdient, da der FCB mehr investierte und Schalke defensiv oftmals überfordert wirkte. Allerdings setzten die Knappen nach vorne ab und an dann doch gefährliche Nadelstiche. Auch deshalb blieb es spannend, erst recht, als Konoplyanka (53.) und kurz darauf Bruma (55., Pfosten) für Wirbel vor Ulreich sorgten. Als dann Gnabry bei Lewandowskis geblocktem Fallrückzieher hellwach zum 3:1 abstaubte, war die Messe in der Allianz-Arena jedoch gelesen. Die Bayern ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen, eroberten Platz zwei zurück und verkürzten ihren Rückstand auf Dortmund auf fünf Punkte.

Kaum zu glauben: BVB gibt 3:0 aus der Hand

Ungläubig: Jadon Sancho (M.) reagiert auf das 3:3.

Ungläubig: Jadon Sancho (M.) reagiert auf das 3:3. imago

Im Pokal hatte sich Borussia Dortmund unter der Woche gegen Bremen verabschiedet (2:4 i.E.). Gegen Hoffenheim wollte sich der BVB nun in der Liga rehabilitieren, musste das aber ohne den erkrankten Trainer Lucien Favre (grippaler Infekt) anstellen. Auch ohne Delaney (5. Gelbe) und Reus (Muskelverletzung) erwiesen sich die Westfalen als bessere Mannschaft und jubelten schon nach elf Minuten. Sanchos vermeintlicher Treffer wurde aber nach Ansicht der TV-Bilder wieder aberkannt, weil Götze im Abseits gestanden hatte. Später schlug der Brite erneut zu: Nach Doppelpass mit Piszczek gab Sancho TSG-Keeper Baumann keine Chance (32.).

Die verdiente Führung baute der Tabellenführer noch vor der Pause aus: Sancho scheiterte bei einem Konter zwar noch an Baumann, doch Götze staubte entscheidend ab - 2:0 (43.). Die Würfel waren da längst nicht gefallen: Zwar sorgte Guerreiro nach Wiederanpfiff für das 3:0 (67.), doch dann kam Hoffenheim über Belfodil (75.) und Kaderabek (83.) recht überraschend wieder ran, weil der BVB einen Gang runtergeschaltet hatte. Und es kam noch dicker: Nach einem Freistoß war Belfodil zur Stelle und markierte das von vielen nach einer Stunde für nicht mehr möglich gehaltene 3:3 (87.). Danach probierte der BVB viel, musste sich mit dem Punkt letztlich aber abfinden.

Keine Tore in kurzweiligem Spiel in Leipzig

Frankfurt hat sich einen Ruf als Top-Team der Liga erarbeitet, allerdings konnte die SGE in dieser Saison noch nicht gegen eine Mannschaft gewinnen, die in der Tabelle besser positioniert war - auch nicht in Leipzig. In einem kurzweiligen Spiel gaben lange Zeit die Defensivreihen den Ton an, sodass hochkarätige Torchancen nicht zu sehen waren. So endete die Partie nach 90 Minuten letztlich 0:0 - die Elf von Trainer Adi Hütter bleibt damit 2019 weiter ohne Niederlage.

Hertha beendet Gladbacher Traumserie

Drin das Ding: Salomon Kalou (#8) trifft zum Berliner 1:0.

Drin das Ding: Salomon Kalou (#8) trifft zum Berliner 1:0. imageo

Mit mächtig Selbstvertrauen empfing Borussia Mönchengladbach (2019 noch ungeschlagen) die Berliner Hertha, die sich als harte Nuss erwies. Die "Alte Dame", deren Traum vom Pokal-Finale zuhause beim 2:3 n.V. gegen Bayern am Mittwoch geendet war, glänzte in einem intensiven Spiel mit einer starken Defensive, ließ der Borussia wenig Spielraum und schlug dann auch noch eiskalt nach einer halben Stunde zu: Kalou ließ Elvedi ganz alt aussehen und brachte anschließend seine Farben in Führung. Nach dem Seitenwechsel waren die Gladbacher ein zweites Mal bei einem Konter nicht ganz bei der Sache: Ginter ließ Selke bei einem 50-Meter-Solo gewähren, der fand dann im Strafraum Duda - 2:0 (56.). In Durchgang zwei revanchierte sich der Slowake, bediente seinerseits Selke, der den 3:0-Endstand markierte (76.). Die Berliner beendeten damit Gladbachs beeindruckende Heim-Serie von zuvor 14 ungeschlagenen Spielen in Folge - die letzten zwölf hatten die Fohlen gar allesamt gewonnen. Hertha bleibt zugleich in Sichtweite zu den internationalen Rängen.

3:3! Wilder Ritt im Schwarzwald

Der VfL Wolfsburg dürfte Europa mittlerweile auch im Blick haben - und war in Freiburg eigentlich auf dem besten Weg, den nächsten Dreier einzufahren. Die Wölfe erwischten einen guten Start und lagen nach elf Minuten und einem Treffer von Roussillon in Führung. Diese gab der VfL aber leichtfertig wieder her, als Brooks den Ball am eigenen Sechzehner gegen Niederlechner vertändelte und dieser anschließend Grifo fand - 1:1 (37.). So schmeichelhaft der Ausgleich auch war, der SC nahm ihn sicherlich gerne mit. Die Freude darüber währte allerdings nicht lange, denn Koch verursachte einen Strafstoß an Weghorst, den dieser nutzte, um die Wölfe wieder in Führung zu bringen (63.). Der Sport-Club hatte wiederum eine Antwort parat: Nach einem Eckball war Petersen per Kopf zur Stelle - 2:2 (70.). Damit nicht genug, denn gerade mal vier Minuten später schlug der VfL erneut zu - und wie: Weghorst setzte Steffen per Hackentrick in Szene, der Schwolow keine Chance ließ (74.). Der SC warf danach alles nach vorne, schlug spät in Person von Waldschmidt zu (87.) und stellte den 3:3-Endstand her.

Club früh zu zehnt - Ex-Fürther lässt Hannover jubeln

Mit ganz viel Spannung wurde der Keller-Kracher zwischen Hannover und Nürnberg erwartet. Für beide Klubs wurde die Partie im Vorfeld als wegweisend hochstilisiert - und das war dann auch dem Platz zu spüren. Es ging durchaus kernig zur Sache, Rhein übertrieb es dabei mit der Härte und wurde früh nach einem Foul an Korb vom Platz gestellt (11.). Trotz Unterzahl verkaufte sich der Club in der Folge ordentlich, setzte sogar eigene Akzente - und musste dann aber doch noch mit einem Rückstand in die Pause. Ausgerechnet der ehemalige Fürther Müller nutzte den letzten Angriff von Durchgang eins, um die 96er in Führung zu bringen (45.+5). In Durchgang zwei stach Müller ein zweites Mal zu und bescherte den Roten damit den so eminent wichtigen 2:0-Erfolg. Die Niedersachsen überholten den Club damit in der Tabelle, der obendrein das auswärtsschwächste Team der Liga (zwei Punkte) bleibt.

Böse Heimklatsche für Mainz

Zwei Tore, zwei Vorlagen: Julian Brandt ragte beim 5:1 der Werkself in Mainz heraus.

Zwei Tore, zwei Vorlagen: Julian Brandt ragte beim 5:1 der Werkself in Mainz heraus. Getty Images

Der Auftakt des Spieltages am Freitag geriet äußerst torreich: Auch in der Höhe verdient gewann Bayer Leverkusen beim FSV Mainz 05 mit 5:1. Schon in der 5. Minute begann der Torreigen durch Wendell, der den Ball nach Querpass von Bellarabi einschob. In Minute 9 glich Mainz durch Quaison wieder aus, doch nachdem Havertz (19.) die Werkself wieder in Führung brachte, gab es kein Halten mehr: Brandt vor (30.) und nach der Pause (64.) sowie Bellarabi (43., nach Vorlage von Brandt) machten den Sieg der Gäste klar. Auch ansonsten war noch einiges geboten: Je ein Lattentreffer auf jeder Seite - und Mainzer Fans, die trotz der Heimklatsche unentwegt feierten und für Karnevals-Stimmung sorgten.

ski/drm

Spieltagsbilder 21. Spieltag 2018/19