Bundesliga

DFL zu Hannover 96: "Satzungswidrige Änderungen rückgängig gemacht"

Hannover: Ligaverband begrüßt Kinds Einlenken

DFL: "Satzungswidrige Änderungen rückgängig gemacht"

Sanktionen abgewendet: Hannover 96 hat den Gesellschaftervertrag geändert.

Sanktionen abgewendet: Hannover 96 hat den Gesellschaftervertrag geändert. imago

Rechtzeitig zu den anstehenden Lizenzierungsverfahren haben sich Hannover 96 und die DFL auf eine erneute Modifizierung des Gesellschaftervertrages zwischen dem Hannover 96 e.V. und der Hannover 96 KGaA als Lizenznehmerin im Profifußball verständigt. Nach einem intensiven Austausch mit der DFL sei der Vertrag noch einmal weiterentwickelt worden. Die Bereitschaft dazu hatte Klubboss Martin Kind mehrfach signalisiert, seit im Herbst Kritik an dem im September vorgenommenen Schritt laut geworden war.

Stein des Anstoßes war die eingeführte Zustimmungspflicht für Geschäfte über die Summe von 150 000 Euro durch den Aufsichtsrat der KGaA, also etwa Transfers oder auch die jüngste Trainerentlassung. Da das Kontrollgremium unter Vorsitz von Altkanzler Gerhard Schröder zwar auch mit Vertretern des Muttervereins besetzt, aber von Seiten der Gesellschafter der KGaA dominiert wird, sah die DFL in dieser Regelung das auch in Hannover weiterhin geltende, wenn auch zur Disposition stehende Prinzip des 50+1, laut dem der Verein stets mehrheitlich das Sagen haben muss, verletzt. "Die Hannover 96 GmbH & Co. KGaA hat die aus Sicht der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH satzungswidrigen Änderungen ihrer Satzung vom vergangenen September nach Gesprächen mit der DFL rückgängig gemacht", begrüßt der Ligaverband in einer Mitteilung das Einlenken Kinds. Die Vorschläge für Neuformulierungen der Satzung in Hannover seien nunmehr "mit den satzungsmäßigen Vorgaben der 50+1-Regel vereinbar oder berühren diese nicht".

Trainersteckbrief Doll
Doll

Doll Thomas

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Bundesliga - 21. Spieltag
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96 kommt Sanktionen zuvor

Mit der Neufassung der umstrittenen Passagen bewegt sich 96 rechtlich wieder im Einklang mit den Statuten und kommt drohenden Sanktionen zuvor. Diese hätten drastisch ausfallen können, einige Beobachter befürchteten einen Punktabzug in bis zu zweistelliger Höhe oder gar den Lizenzentzug. Intensiv hatten sich die Beteiligten in den vergangenen Wochen in Gesprächen ausgetauscht. "Die jetzige Fassung, mit der wir zufrieden sind, ist das Ergebnis daraus", bilanziert Martin Kind, "die zustimmungspflichtigen Geschäfte sind weiterhin klar festgelegt." Sie beziehen sich demnach künftig allein auf jene Finanzvorgänge, die den in der Lizenz für die Saison vorgegeben Rahmen überschreiten. Ebenso seien nunmehr Grundsätze der Geschäfts- und Unternehmenspolitik definiert, teilt der Klub mit. "Damit hat Hannover 96 einen zukunftsweisenden Gesellschaftsvertrag erarbeitet, der auch den Belangen der DFL gerecht wird."

Michael Richter