Bundesliga

Hertha-Manager Michael Preetz im kicker-Interview: "Pal Dardai entwickelt sich - und muss das auch"

Michael Preetz im kicker-Interview

"Pal Dardai entwickelt sich - und muss das auch"

Das DFB-Pokal-Finale als "ganz großen Traum": Michael Preetz.

Das DFB-Pokal-Finale als "ganz großen Traum": Michael Preetz. imago

Die Achtelfinal-Hürde ist hoch - und die Sehnsucht nach dem Finale im eigenen Stadion sehr groß. "Es ist ein ganz großer Traum von uns allen", sagt Hertha-Manager Michael Preetz im Gespräch mit dem kicker vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den FC Bayern am Mittwoch. "Jeder neue Spieler bringt diesen Traum mit nach Berlin oder spürt ihn spätestens hier."

Seit 1985 wird das DFB-Pokal-Finale im Berliner Olympiastadion ausgetragen. Bis auf die Saison 1992/93, als erst Bayer Leverkusen im Endspiel den wundersamen Siegeszug von Herthas Amateuren stoppte, war der Traditionsklub aus Berlin-Charlottenburg stets Zaungast. "Zuletzt, in den vergangenen beiden Jahren, habe ich mir das Pokalfinale nicht mehr angetan. Es ist ein großartiges Event. Noch großartiger wäre aber, wenn wir mal dabei wären", sagt Preetz, der zugleich eine Weiterentwicklung des eigenen Teams einfordert: "Wir haben inzwischen eine bessere Mannschaft, und mit einer besseren Mannschaft kannst du auch andere Ziele erreichen."

Preetz: "Es lohnt sich, auch mal zu streiten"

Dass er Dinge, die ihm missfallen, öffentlich offensiver thematisiert als in den Vorjahren, sei "kein Selbstzweck, sondern weil ich sehe, dass es Möglichkeiten gibt, mehr zu erreichen". In die Pflicht nimmt Preetz neben der Mannschaft auch Trainer Pal Dardai, der am Dienstag vier Jahre im Amt und aktuell dienstältester Bundesliga-Trainer nach Freiburgs Christian Streich ist: "Pal entwickelt sich mit der Mannschaft und muss das auch. Er ist noch immer ein junger Trainer."

Das vierjährige Dienstjubiläum als Hertha-Coach sei "eine bemerkenswerte Zahl im Bundesliga-Business", so Preetz. "Gleichzeitig geht es auch darum, sich immer wieder ein Stück weit neu zu erfinden. Es ist wichtig, immer mal wieder zu überraschen. Das schärft bei allen Beteiligten die Sinne."

Steffen Rohr, Michael Preetz, Jan Reinold (von links)

Im Gespräch: Hertha-Manager Michael Preetz mit den kicker-Redakteuren Steffen Rohr und Jan Reinold. kicker

In der Zusammenarbeit gebe es "natürlich Themen, bei denen wir unterschiedliche Standpunkte haben", sagt Herthas Manager und gewinnt der Berliner Kontinuität auf den Schlüsselpositionen viel Positives ab: "Solange wir uns weiterentwickeln, ist Kontinuität für mich äußerst erstrebenswert. Für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit lohnt es sich, auch mal zu streiten."

Es ist der richtige Zeitpunkt für das Projekt, und der Olympiapark ist der richtige Standort.

Michael Preetz über das Stadionprojekt

Zielgerichtet streiten und zu einer gemeinsamen Lösung finden – so könnte auch das Ziel rund um Herthas Stadion-Pläne bezeichnet werden. Die Pläne stoßen in Teilen des Berliner Abgeordnetenhauses bislang auf Skepsis, welche Preetz den Beteiligten möglichst schnell nehmen möchte. "In diesem Frühjahr sollte idealerweise eine positive Entscheidung für das Projekt fallen", sagt Preetz und betont: "Es ist unsere Aufgabe, den Enthusiasmus, den wir im Verein für dieses Projekt haben, auf die Abgeordneten zu übertragen. Es ist der richtige Zeitpunkt für das Projekt, und der Olympiapark ist der richtige Standort. Wir arbeiten daran, die Fragezeichen, die es gibt, aus dem Weg zu räumen. Wir stehen beinahe Tag und Nacht bereit, um die Fragen der Skeptiker zu beantworten und sie zu überzeugen."

Im großen kicker-Interview (Montagsausgabe) spricht Preetz auch über die Schwankungen der Mannschaft, Liverpools Leihgabe Marko Grujic, die Digitalisierung, den Ende 2018 aufgenommenen Dialog mit den Ultras sowie die wirtschaftliche Konsolidierung des Klubs.

str