Bundesliga

Mission erfüllt: BVB verschlankt Kader und spart Millionen ein

Dortmund gab gleich fünf Spieler ab

Mission erfüllt: BVB verschlankt Kader und spart Millionen ein

Gleich drei Transfers tütete er am "Deadline Day" ein: BVB-Sportdirektor Michael Zorc.

Gleich drei Transfers tütete er am "Deadline Day" ein: BVB-Sportdirektor Michael Zorc. imago

Michael Zorc ist lange Arbeitstage gewohnt. Doch dass der BVB-Sportdirektor bis in die tiefen Abendstunden in seinem Büro am Dortmunder Rheinlanddamm sitzt, das ist keineswegs alltäglich. Doch was ist schon alltäglich am Deadline-Day, diesem aus England herübergeschwappten Happening, das der letzte Transfertag der Winter-Periode inzwischen darstellt.

Es waren in der Tat aufregende und spannende Stunden am Donnerstag, auch für einen erfahrenen Bundesliga-Manager wie Zorc. Gleich drei Transfers tütete er am 31. Januar ein: Dzenis Burnic wurde an den Zweitligisten Dynamo Dresden verliehen, Shinji Kagawa an Besiktas Istanbul, zuletzt - erst wenige Minute vor Ablauf der Frist - auch Jeremy Toljan an Celtic Glasgow. Nimmt man Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) und Alexander Isak (Willem II) hinzu, deren Ausleihen bereits vor einiger Zeit unter Dach und Fach gebracht wurden, gab der BVB gleich fünf Spieler aus dem zuvor sehr üppigen Kader in dieser Transferperiode ab. Eine beachtliche Leistung, zumal keiner aus dem Quintett zuletzt in Dortmund zum Zuge kam.

Leihgeschäfte lohnen sich auch finanziell

Nicht nur mit Blick auf die nun verschlankte Kader-Struktur von jetzt nur noch 25 Profis (inklusive drei Torhüter) helfen die Leihgeschäfte dem BVB, auch finanziell lohnen sie sich: Dadurch, dass sich die aufnehmenden Klubs verpflichteten, die Gehälter der ausgeliehenen Spieler bis zum 30. Juni 2019 zu übernehmen, spart die Borussia mindestens sechs Millionen Euro ein. Hinzu kommt eine niedrige Summe an Leihgebühren.

Richtig zum Klingeln bringt die Klubkasse allerdings der Anfang Januar fixierte Verkauf von Christian Pulisic an den FC Chelsea. Die Londoner überweisen insgesamt 64 Millionen Euro für den US-Amerikaner, der nach Transferabschluss mit sofortiger Wirkung bis zum Saisonende an den BVB ausgeliehen wurde - und das ohne Leihgebühr.

Balerdi gilt als Perspektivtransfer

Im Gegenzug verpflichtete der BVB in dieser Transferperiode einen neuen Spieler: Für ein Fixum von 15,5 Millionen Euro wechselte Boca Juniors Leonardo Balerdi aus Buenos Aires in die Ruhrgebietsstadt. Der talentierte Innenverteidiger, der nach seinem verletzungsbedingten Aus (Einriss an der Oberlippe) bei der U-20-Südamerika-Meisterschaft Anfang der kommenden Woche in Dortmund zurückerwartet wird, gilt als Perspektivtransfer und Sommer-Vorgriff. Als Soforthilfe ist der 20-Jährige nicht eingeplant.

Matthias Dersch

Rode, Balerdi & Co.: Wintertransfers der Erstligisten